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Gesellschaftliche Umgangsformen

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Energiebündel
GESELLSCHAFTLICHE UMGANGSFORMEN

"Das Problem mit Katzen ist,daß sie keinerlei Taktgefühl haben."
(P.G. Wodehouse)
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1) VOM UMGANG MIT GÄSTEN

Es ist nicht nötig,Gäste,die zu dir nach Hause kommen,herzlich zu begrüßen oder sie überhaupt zu grüßen.
Allerdings möchtest du vielleicht bestimmte Gäste speziell begrüßen,wie z.B:
den Katzennarr...
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den Katzen - Allergiker...
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und ganz besonders:
den Katzen - Hasser...
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"Katzen merken immer,ob die Leute sie mögen oder nicht. Da es ihnen aber meistens gleichgültig ist,kümmern sie sich nicht darum."
(Winfried C.)

2) HAUSPARTYS

Wenn dein Mensch eine Party schmeißt,sollst auch du deinen Spaß daran haben. Misch dich ungeniert unter die Gäste,falls dir nach Gesellschaft zumute ist oder lass dich mitten im Zimmer niederplumpsen und du hast die besten Chancen,daß man dir über den Rücken streicht oder den Bauch krault.
Willst du dich zurückziehen,dann nimm Besitz von deinem Lieblingssessel und verteidige ihn gegen jeden,der so unsensibel ist und es wagt dich zu vertreiben. Vergiss nicht,alle Blumensträuße zu untersuchen,die zur Party mitgebracht wurden,um festzustellen,ob sie deinem Geschmack entsprechen. Partys sind auch ein idealer Anlass,wieder einmal deine Krallen an den Vorhängen oder Möbel zu wetzen,da dein Mensch sicher zu beschäftigt ist um es überhaupt zu bemerken.
Wenn das Essen serviert wird,halte Ausschau nach Gästen die eine zweite Portion nehmen oder besser noch nach jenen,die darauf verzichten! Vergiss vor allem nicht,daß die meisten gelungenen Partys in der Küche enden. Trag also deinen Teil dazu bei,sie schön sauber zu halten.
Wenn die Gäste dann langsam aufbrechen,brauchst du dich nicht von ihnen zu verabschieden,hingegen darfst du ruhig erwarten,daß sie dir auf Wiedersehen sagen.
Ob du die Gäste hinausbegleitest oder nicht,achte darauf,daß sie eine bleibende Erinnerung an dich mitnehmen.

3) NACHBARN

Nachbarn können eine Quelle endlosen Vergnügens sein. Da sie nicht annähernd so wichtig für dich sind wie dein persönlicher Dosenöffner,kannst du sie regelrecht terrorisieren oder nach Strich und Faden ausnutzen. Du darfst keine Anstrengung scheuen,um in das Haus deiner Nachbarn zu gelangen und dich ihnen vorzustellen - notfalls kletterst du über Zäune. So kannst du abschätzen,ob deine Nachbarn "katzenfreundlich" sind oder nicht und dich ihnen gegenüber entsprechend verhalten.

a) Katzenfreundliche Nachbarn:

Wenn du Glück hast und deine Nachbarn Katzen mögen,lass ganz einfach deinen Charme spielen für:
  • eine Extraportion Katzenfutter
  • eine Abweichung von deinem Menüplan,wenn dieser dir nicht passt
  • einen kleinen Tapetenwechsel
  • die Möglichkeit über Nacht zu bleiben
b) Katzenfeindliche Nachbarn:

Wenn deine Nachbarn sich standhaft weigern einzusehen,wie wunderbar und wertvoll Katzen doch sind,bleibt dir nichts anderes übrig,als sie dafür ordentlich zu ärgern. Folgende Methoden eignen sich besonders gut:
  • du gräbst Löcher in ihrem Garten
  • du benutzt ihren Garten als dein bevorzugtes Kistchen
  • du miaust mitten in der Nacht laut und ausdauernd unter ihrem Schlafzimmerfenster
  • du deponierst tote Nagetiere vor ihrer Haustür (oder wenn möglich im Haus)
  • du reißt ihre Abfallsäcke,die zum abholen bereit stehen,auf
  • du zertrampelst ihre Blumenbeete
  • du starrst sie aus sicherer Distanz bedrohlich an
  • du frisst ihr eigenes Essen
  • du trittst regelmäßig in Erscheinung wenn sie Gäste haben
4) UNANGENEHME MOMENTE

Von Zeit zu Zeit kann es passieren,daß du dich in einer bestimmten gesellschaftlichen Situation nicht wohl fühlst. Vielleicht macht dich deine Umgebung nervös; du wirst z.B. von jemandem überrumpelt oder erschreckt,du bist eifersüchtig weil ein anderes Tier oder eine andere Person die Aufmerkamkeit bekommt,die eigentlich du verdienst oder fühlst dich ganz einfach übergangen. In solch unangenehmen Momenten ist es das beste entweder wegzulaufen und dich zu verstecken,bis die Dinge sich eingerenkt haben oder du unterziehst dich auf der Stelle einer sorgfältigen Reinigung.

"Improvisiertes Waschen flößt Vertrauen ein und verleiht dir eine gewisse Distanz der betreffenden Situation gegenüber."

Hast du irgendetwas angestellt und jemand schimpft dich - wasch dich schnell. Erschreckt dich ein Geräusch,so daß du entsetzt aufspringst,fang sofort an dich zu waschen.
Bist du gerade unterwegs und weißt plötzlich nicht mehr wohin du eigentlich wolltest,setz dich ein Weilchen hin und mach dich etwas frisch. Dann wird es dir schon wieder einfallen.
In welcher Situation und welcher Schwierigkeit du dich auch befinden magst,es kann nicht schaden,wenn du dich wäschst.

5) ANDERE KATZEN

a) Freundschaften schließen:

Katzen freunden sich nicht mit jedem x-Beliebigen an. Diejenigen Katzen,mit denen du dich anfreunden willst - falls es solche gibt -,sollten sorgfältig ausgewählt sein und sich selbstverständlich deiner Freundschaft würdig erweisen. In der Regel hast du einen speziellen Grund,eine Katze als Freundin/Freund zu akzeptieren:
  • sie/er lebt z.B. im selben Haus wie du oder ist als junges Kätzchen ins Haus gekommen und ist für dich wie eine jüngere Schwester bzw. ein jüngerer Bruder
  • sie/er kann auch in der Nähe wohnen und einen Spielgefährten suchen,immer für ein wenig Klatsch zu haben sein
  • oder es macht einfach Spaß mit ihr/ihm zusammen zu sein
Ob aus dem einen oder anderen Grund - vorausgesetzt,die andere Katze möchte sich auch mit dir anfreunden -,ein paar wenige enge Freundschaften sind vielen oberflächlichen Bekanntschaften auf jeden Fall vorzuziehen.

"Lass dir Zeit - sei wählerisch!"

b) Revier:

Jede Katze hat ihr eigenes Gebiet,daß sie für sich beansprucht und das streng bewacht werden muss. Andere Katzen,Hunde und sonstige Tiere,die unabsichtlich das Revier einer Katze betreten,tun dies auf eigene Gefahr.
Dein Revier umfasst wahrscheinlich nicht nur das Haus oder die Wohnung in der du wohnst,sondern auch den ganzen Garten,die Veranda oder was sonst noch zum Besitz deines Menschen gehört. Es muss jedoch nicht unbedingt dort enden. Wenn nicht bereits ein Anspruch auf den Garten nebenan besteht,kannst du dein Revier dorthin ausdehnen. Du musst nur sofort die anderen Katzen in der Nachbarschaft entsprechend orientieren. Falls du zur agressiven Sorte gehörst,gelingt es dir vielleicht sogar,ein weiteres Gebiet dazuzugewinnen,indem du eine andere Katze im Kampf um ihr Revier besiegst.
Du darfst jedoch nicht vergessen,daß auch dein Revier verteidigt werden muss und dafür kann dir praktisch jedes Mittel recht sein. Es spielt keine Rolle,welcher Typ du bist,ob agressiv oder zurückhaltend,ob gemein oder liebenswürdig,mit Sicherheit werden irgendwann in deinem Leben andere Katzen versuchen,sich dein Gebiet anzueignen und dafür musst du gewappnet sein.
Um eine unwillkommene Katze auf Raubzug abzuwehren,genügt es für gewöhnlich wenn du fauchst,knurrst,den Buckel machst und ihr mit der Pfote eins überziehst. Es gibt aber auch Katzen,die ein bißchen nachhaltiger überzeugt werden müssen...

c) Streifzüge:

In manchen Nächten,in denen dir deine Menschen erlauben,draußen zu bleiben,magst du das Bedürfnis verspüren,die Gegend zu erkunden. Vielleicht bist du in Stimmung für eine freundschaftliche Balgerei oder für ein ausgiebiges Plauderstündchen,für eine kleine Romanze oder für ein Abenteuer,vielleicht möchtest du auf Entdeckungsreise gehen oder eine nächtliche Jagd veranstalten. Herumstreifen ist ein vielfältiges Unternehmen auf das sich Katzen instinktiv gut verstehen. Deshalb ist die Verhaltensregel dafür klar und einfach:

"Misch dich nie in den Streifzug einer anderen Katze ein,es sei denn,du wirst ausdrücklich dazu aufgefordert!"

d) Romanzen:

Wenn du Glück hast,nachts auf eine Katze zu treffen,die dir nicht schlecht gefällt,bist du vielleicht froh um folgende Tipps:
  • nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht bist du nicht verpflichtet,deine(n) Partner(in) wieder zu sehen,es sei denn,du wünscht dies ausdrücklich
  • Kater können mehr als eine Partnerin pro Nacht haben - sowas gilt als besonders männlich
  • Weibchen hingegen sind dazu da,die jungen Kätzchen aufzuziehen,die aus einer solchen Begegnung entstehen können
6) HUNDE

"Manchmal ist es notwendig,Hunde daran zu erinnern,daß Katzen höhere Wesen sind"

a) Freundschaft mit Hunden:

Obwohl von einer Freundschaft mit Hunden grundsätzlich abzuraten ist,triffst du vielleicht einmal einen Hund oder bist dazu gezwungen mit einem zusammenzuleben,der eigentlich ganz in Ordnung ist. Er ist vielleicht nicht so klug wie du und mag seltsame Angewohnheiten haben,doch könnte er sich zu einem Verbündeten,einem guten Spielkameraden oder zu einem treuen Gefährten entwickeln. Vegiss dabei aber nicht daß:
  • die meisten Hunde zügellos sind in ihren Freundschaftsbekundungen
  • fast immer die Katze entscheidet,ob sie einen Hund zum Freund will oder nicht
  • du dir alle Zeit nehmen kannst die du brauchst,bevor du dich für eine engere Bindung entschließt
"All jene Hunde,mit denen du dich nicht anfreunden willst,ignorierst du am besten!"

7) GESCHENKE

a) ...die du machst:

Geschenke sollten deinem Menschen persönlich überreicht oder an einem Ort gelegt werden,wo man sie nicht übersehen kann.

b) ...die du bekommst:

Die meisten Katzenspielsachen sind äußerst langweilig und blöd. Wenn du solche geschenkt bekommst,brauchst du weder Interesse noch Dankbarkeit zu heucheln.

c) ...die du nicht bekommst:

Selbst wenn es äußerst höflich ist zu warten,bis man dir etwas schenkt - wenn jemand nicht merkt,daß du etwas wirklich haben möchtest,darfst du es auch stehlen.

"In den Augen der Katzen gehören alle Dinge den Katzen."
(engl. Sprichwort)

Quelle:Knigge Für Katzen (Melissa Miller)
 
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