Originally posted by schmusetiger+14.7.2008, 12:15 Uhr--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>ZITAT (schmusetiger @ 14.7.2008, 12:15 Uhr)</td></tr><tr><td id='QUOTE'> <!--QuoteBegin-Alegra@14.7.2008, 10:18 Uhr
Kann mir eigentlich jemand sagen, wieviel von den verschiedenen Vitaminen u. Mineralstoffen eine Katze benötigt?
Lies dich mal durch savannahcats.de/Ernährung
Ich bin mit der Lektüre eben fertig geworden und bin begeistert - steht viel interessantes drin, hab viel gelernt
Da steht das mit den Vitaminen und Mineralstoffen drinnen, wieviel wovon und wie alles zusammenhängt...
Da steht übrigens auch, dass ein regelmäßiges abwechseln hochwertiger Futtersorten zu empfehlen ist

[/b][/quote]
Hi,
Also DA drüber streiten sich auch die echten Experten noch :lol:
Es gibt ein paar echte Kapazitäten, bzw Werke von Kapazitäten, auf die man sich imer wieder bezieht, wenn es um die Feinheiten bei Gesundheit und/oder Ernährung geht.
Das sind einmal "Meyer/Zentek", "Kraft/Dürr", "Horzinek" und "der Case".
Die genauen Titel der Bücher hab ich grad nicht zur Hand (ich glaub aber, dass sie in der Literaturliste auf savannahcats auch genannt sind), ausser vom "Case", denn den hab ich selber. Das wäre
"Case, Carey, Hirakawa: Ernährung von Hund und Katze - Leitfaden für Tierärztinnen und Tierärzte"
Wobei der Case nur die Anforderungen der AAFCO und der NCO , der amerikanischen Futter-Behörden auflistet.
Der Case ist sehr nützlich, um die Zusammenhänge zu verstehen. Das fängt an bei Wie rechne ich den Energiegehalt eines Futters aus, welche Mindestmengen an Protein und Fett sollten drin sein, wieviel Energie sollte eine Katze überhaupt bekommen, warum sog. mässig fermentierbare Faserstoffe auch füttern, wie wirken die einzelnen Vitamine, was sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, was bewirken sie..... und endet bei "inwieweit ändert sich der Nährstoffbedarf eines kranken Tieres" eigentlich noch lange nicht

Für das Verstehen des ganzen Stoffwechsels ist der Case echt Gold wert. Allerdings muss man immer im Hinterkopf behalten, dass die Autoren den Auftrag zur Erstellung des Buches von einem grossen Futtermittelhersteller bekamen (Iams), und man muss MANCHE Aussagen dahingehend nocheinmal überdenken. Es ist aber ein durch und durch wissenschaftlich korrektes Werk, das uns "Normalos" echt viel helfen kann. Ist halt etwa anstrengend zu lesen
Der "Kraft/Dürr", damit meint man an und für sich immer ein Standardwerk zu den Krankheiten der Katze.
Der Meyer/Zentek und der Horzinek beschäftigen sich auch mit Ernährung, und auch hier werden jeweils von den Autoren "ermittelte" Bedarfs- oder Maximalwerte genannt. Die liegen aber zum Teil meilenweit auseinander, wenn man beide Werke miteinander vergleicht. Man wird also nicht umhinkommen, sich - natürlich nach gründlicher Überlegung und Befassung mit dem Thema - seinen EIGENEN Weg zu suchen
Wie wichtig es ist, immer wieder verschiedene Futtersorten zu füttern, hat Kirsten (Gipsyslady) mal in einem Artikel niedergeschrieben. Da mans besser nicht schreiben kann, möchte ich den einfach mal verlinken:
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Neophobie, Futterwechselmechanismus und Abwechslung
Neophobie, Futterwechselmechanismus und die Notwendigkeit der Abwechslung
Dieses Posting beginnt mit einem Seufzer: *seufz*!
Denn immer wieder, fast täglich ist hier zu lesen: „Meine Katze mag dieses oder jenes nicht“ oder „Meine Katze mag dieses oder jenes PLÖTZLICH nicht mehr“
Das lässt mich seufzen. Warum, das will ich hier versuchen zu erklären:
Katzen haben aus ihrer Herkunftsgeschichte als wildlebende Wüstentiere zwei Verhaltensmuster mitgebracht, die Ihnen heute als Haustiere mehr schaden als nutzen: Neophobie und Futterwechselmechanismus.
Neophobie bedeutet: Ich fress nix, was ich nicht kenne. Ich gewöhne mich an einen Geschmack, eine Konsistenz, einen Geruch, erfahre, dass ich das vertrage und fresse nix anderes mehr.
Dieses Verhaltensmuster macht es uns so schwer, Katzen auf ein anderes Futter umzustellen. „Whiskas und Co“ werden jahrelang weitergefüttert, weil : „Meine Katze mag halt nix anderes“. „Barfen“ ist ne tolle Sache, aber „Meine Katze frisst kein rohes Fleisch“.
Trockenfutter ist nicht gut für die Katze, aber: „Meine Katze frisst nunmal nur TroFu“.
Katzen mögen das, woran sie gewöhnt sind.
Es liegt in unserer Verantwortung, woran wir sie sich gewöhnen lassen.
Ob man nun barft oder industrielles Futter gibt oder beides:
Abwechslung ist das A und O der Katzenernährung!
Katzen müssen an Abwechslung gewöhnt werden!
Dem Verhaltensmuster der Neophobie gilt es, etwas entgegen zu setzen. Einseitige Ernährung ist immer schlecht! Katzen haben leider keinen blassen Schimmer, welches Futter ihnen gut tut und welches ihnen schadet. Neophobie kann sogar tödlich wirken. Erst kürzlich las ich von einer Katze, die sich weigerte, etwas anderes als Thunfisch zu fressen. Sie wäre daran jämmerlich verreckt, hätte die Halterin nicht mit unendlicher Geduld geschafft diese Neophobie zu überwinden. Katzen fressen nämlich auch einfach mal nix, wenn sie nicht das gewohnte Futter bekommen. Das kann allerdings schon nach 48 Stunden lebensgefährlich werden.
Der Futterwechselmechanismus hingegen ist scheinbar das genaue Gegenteil: Katze frisst monatelang mit großer Begeisterung ein bestimmtes Futter und plötzlich…ohne das irgendein Grund zu erkennen wäre, verweigert sie es. Hungrig sitzt sie protestierend vor dem gefüllten Napf. Dosi kramt in seiner Verzweiflung aus der hintersten Schrankecke ne Dose „XY“, dass die Katze immer beharrlich verschmähte… und siehe da: Es wird gierigst verschlungen!
Ab heute will Katze nur noch „xy“!
Der Futterwechselmechanismus wurde erstmalig bei Vogelschwärmen beschrieben. Sie hatten zwei verschiedene Samenarten zur Auswahl, fraßen aber immer nur einige Monate lang die eine Sorte, dann wieder nur die andere. Biologen vermuten dahinter den Sinn, den Organismus für notwendige Futterwechsel flexibel zu halten.
Es liegt in unserer Hand, wie gut unsere Tiere gegen diese beiden Mechanismen ankommen können.
Meiner Meinung nach müssen Katzen zu Vielfalt und Abwechslung im Futter erzogen werden. Nicht, indem man sie hungern lässt, wenn sie ihr bevorzugtes Futter verlangen! Futterwechsel und Gewöhnung an etwas Neues muss immer ganz langsam und in winzigen Schritten geschehen.
Ich bemühe mich, das an einem Beispiel zu verdeutlichen:
Eine Katze frisst nur Trockenfutter. Sobald man es in Wasser tränkt oder etwas Dosenfutter oder Rohfutter untermischt, verweigert sie die Nahrungsaufnahme.
In diesem Fall würde ich eine Blumenspritze empfehlen. Nein, nicht zu Erziehungszwecken (Davon halte ich übrigens auch nichts ) sondern um das Futter ganz minimal anzufeuchten vor dem servieren. Nicht mehr als ein Nebelhauch Feuchtigkeit liegt über dem Futter. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze es frisst, ist größer, wenn sie wirklich HUNGER hat. Der berühmte Katzenforscher Paul Leyhausen hat geschrieben, wer einer Katze immer den gefüllten Napf stehen lässt, nimmt ihr ein großes Stück Lebensfreude. Die Katze bekommt also echte „Mahlzeiten“, nicht unbedingt zu festen Zeiten, aber eben jeweils nur für eine gewisse Zeit. Nach spätestens 30 Minuten, später wird der Zeitraum noch verkürzt, wird das Futter weggeräumt. Ganz langsam erhöht man nun im Laufe der folgenden Wochen den Feuchtigkeitsgehalt. Verweigert die Katze die Aufnahme, kehrt man zurück zur letzten Stufe und versucht es später noch mal mit der Steigerung. Irgendwann wird die Katze eingeweichtes TroFu fressen. Bis dahin liegen Dosis Nerven bereits blank und man ist kurz vor dem Durchdrehen. Keine Sorge, das ist völlig normal.
Nun kommt die nächste Stufe: In winzigen Dosierungen, sozusagen in homöopathischen Dosen, wird z.B. Dosenfutter untergemischt. Das weitere Vorgehen ist klar….
Das geht so weiter, bis die Katze irgendwann möglichst viele verschiedene Futter annimmt. So beugt man Neophobie und Futterwechselmechanismus vor.
Abschließend möchte ich noch plädieren, für etwas, was ich „Erlebnisgastronomie für Katzen“ nenne. Fressen ist für Katzen mehr als Nahrungsaufnahme! Es ist ein Happening, ein Ereignis, ein Abenteuer! Macht das Füttern zum Happening! Lasst die Katze mitentscheiden, WANN es Futter gibt. Sie darf sagen, wann sie Hunger hat, auf ihre Art! Manche wollen lauthals meckern, andere schnurren einem um die Beine, manche sitzen vor einem und hyptnotisieren ihren Dosi, manche lernen Kunststückchen, erarbeiten sich ihr Futter, erjagen es, um es dann mit besonderem Appetit zu fressen. DAS ist die Lebensqualität, die Leyhausen meinte, glaube ich. Ein dauernd gefüllter Napf ist für Katzen einfach zum gähnen langweilig. Leyhausen führt übrigens sowohl Futterverweigerung als auch Übergewicht bei Katzen darauf zurück, dass wir Dosis einfach eine stinklangweilige Sache aus etwas machen, was der Höhepunkt eines aufregenden Tages sein sollte!
In diesem Sinne,
das musste mal gesagt werden!
Liebe Grüße an alle Katzenverrückten, Dosis und Barfer!
Kirsten
Zur Eingangsfrage von cit&cat muss ich einfach noch was loswerden:
Ich muss leider immer und immer wieder erleben, dass es offenbar überall (ganz egal, ob in D, in A, oder sonstwo auf der Welt) GANZ viele unglaublich unfähige Tierärzte gibt. Das geht soweit, dass *ich* persönlich inzwischen bei JEDEM TA, den ich nicht kenne, erst mal davon ausgehe, dass er nix taugt, bis er mir das Gegenteil beweist.

Ich weiss, dass ist etwas extrem kritisch :bag: aber ich bin ja auch nicht von allein zu dieser Einstellung gekommen. Es gibt massig Tierärzte, die Katzenleben auf dem Gewissen haben - durch ihr offensichtliches Unwissen/ihre Unfähigkeit oder sogar ihre FEHLinformationen, die sie von der Futterindustrie bekommen und völlig unkritisch weitergeben.
Dann kommt beim Thema Ernährung noch dazu, dass das auf der Uni leider kein grosses Prüfungsfach ist. Das wird mal eben so nebenbei abgelegt, und leider haben viele TÄ null Ahnung, was ein Nährstoff im Körper "mitmacht". Oder sie machen sich einfach keine Gedanken...
Ich will nicht soweit gehen, den TÄ "Kundensicherung" zu unterstellen :blush: Aber es hat schon manchmal so den Anschein

Da wird schön brav Trockenfutter empfohlen, am liebsten ab der vierten Lebenswoche. Und mit 5 oder 7 Jahren schon kommen selbige Tiere dann als Patienten wieder - mit schweren Nierenschäden, mit Diabetes, mit Harnsteinen und und und...
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, oder?
Lest Euch bitte auch mal die Artikel der amerikanischen Tierärtzin auf dieser Seite durch:
Sie finden sich unter "Katzen", und sind bereits übersetzt.