Nachdem Marco gerade schläft, habe ich schnell den Bericht geschrieben ... wurde ziemlich lang.

... Fotos kommen noch.
Am Montag, den 13.11., sollte ich um 7:30 im KH sein. Auf meinen Wunsch hin sollte an diesem Tag eingeleitet werden. Den Sonntag davor verbrachten wir noch recht geruhsam. Wir versuchten natürlich auch noch einmal „natürlich einzuleiten“ (Sex), was auch wieder zu Wehen führte, aber diese waren auch nicht wirklich stärker als sonst. Also habe ich am Abend gebadet und alles fertig hergerichtet.
Dann kam der erste Dämpfer der Vorfreude und Nervosität. Natalie hatte 38° Fieber. In der Nacht haben mein Mann und ich kaum geschlafen, weil Natalie so gehustet hat, das Fieber stieg auch auf 39°! Also habe ich meinem Mann gesagt, er soll mit ihr zum Kinderarzt gehen und danach auch noch bei ihr bleiben. Ich rufe ihn an, wenn er kommen soll.
Mein Vater hat mich um 7:30 ins KH gebracht. Er musste aber auch gleich wieder weg, also war ich allein. Hat mich aber nicht weiter gestört. Zuerst wurde ein CTG gemacht, danach hatte ich etwas Zeit, mich einzurichten und umzuziehen und um 8:30 bekam ich das Zäpfchen vor den MuMu gelegt. Mußte danach eine Stunde liegen bleiben, damit es nicht verrutscht. Das fiel mir etwas schwer, da ich schon nach einer halben Stunde ziemlich dringend auf’s WC musste. Aber ich hielt durch!
Um 10:30 spürte ich ein erstes Ziehen. War aber nicht wirklich ernst zu nehmen. Um 12 Uhr wurde wieder ein CTG gemacht. Da waren die Wehen schon etwas mehr zu spüren und ich war etwas nervös. .... da wartet man wochenlang darauf, dass sich etwas tut, aber wenn sich dann etwas tut, wird man doch etwas nervös! .... ich hing ziemlich lange am CTG und musste dann extra läuten, weil ich schon wieder so dringend auf’s WC musste. Danach wurde mein MuMu angeschaut ( es war 13:30). Ich war guter Hoffnung, dass sich etwas getan hat, denn die Wehen waren jetzt doch schon recht heftig. Aber Nein!! Es hat sich absolut nichts getan! Das war für mich schon ein ziemlicher Schlag!
Also wurde ich wieder ins Zimmer geschickt mit der Anweisung um 15 Uhr wieder zum CTG zu kommen. Ich war schon etwas verzweifelt, die Wehen taten schon sehr weh und ich wusste da schon nicht, wie lange ich das noch aushalten konnte! Zusätzlich hat mein Mann ein paar Mal angerufen und ich hatte Mühe, überhaupt mit ihm zu telefonieren. Die Wehen kamen in ziemlich kurzen Abständen und waren so heftig, dass ich während einer Wehe kein Wort rausbrachte. Trotzdem meinte ich, er brauche noch nicht kommen, da sich ja noch absolut nichts getan hat.
Um 15:15 ging ich bzw schleppte ich mich wieder zum CTG. Ich sagte der Hebamme, als sie mich angehängt hat, dass ich mich total verkrampfe und dass ich die Wehen nicht veratmen kann. Sie nickte nur verständnisvoll und meinte, dass man bei einer eingeleiteten Geburt sehr viel Geduld brauche. Kurz nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, öffnete sich die Tür wieder und meine Mutter kam herein. Sie hat schon vorher angekündigt, dass sie kommt, um mich ein bisschen zu unterstützen und ich war echt froh, als ich sie gesehen habe. Konnte sie aber nicht einmal begrüßen, weil ich gerade wieder eine heftige Wehe hatte.
Wir haben ganz kurz geredet – soweit ich das konnte – und dann habe ich zu weinen angefangen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Ich hatte solche Schmerzen, die (meiner Meinung nach) nichts bewirkten und ich wusste ja auch nicht, wie lange ich das noch aushalten muß.
Meine Mutter holte dann die Hebamme zurück und hat außerdem meinen Mann angerufen, dass er sich langsam auf den Weg machen soll! Es gehe zwar noch nicht los, aber ich brauche ihn. Die Hebamme kam und meinte, für eine PDA wäre es noch zu früh, da sich ja noch nichts getan hätte. – zu diesem Zeitpunkt hätte ich einer PDA sofort zugestimmt, so groß meine Angst auch davor war! Ich konnte mir nur nicht vorstellen, wie man mit solchen Wehen ruhig sitzen soll und noch dazu einen runden Rücken machen soll! – aber egal, PDA bekam ich ja keine, weil es ja noch zu früh war!
Die Hebamme telefonierte dann mit dem Arzt, ob sie mir ein Schmerzmittel spritzen darf. Die Erlaubnis bekam sie, also jagte sie mir eine Spritze hinein – hat auch ziemlich wehgetan – und meinte dann, in 10 Minuten sieht die Welt schon wieder anders aus. Als ich nach ca. 5 Minuten noch immer fast geschrien und nur noch geheult habe, hat sie gemeint, wir könnten ja mal den MuMu kontrollieren! Also Finger hinein und: Sie habe gute Nachrichten! Der MuMu ist auf 6 cm! (ich sah meine Mutter an und bat sie, meinen Mann anzurufen, er solle sich beeilen) ... während der nächsten Wehe ließ sie die Finger drinnen, danach 8 cm! Währenddessen ist auch die Fruchtblase geplatzt. Danach hat sie mir eine Schüssel gebracht, da ich so dringend auf’s WC musste. War echt toll, mit Wehen auf so einem Blechding zu hocken! Tja, dann hat sie das Ding weggebracht und danach schnell, schnell alles für die Geburt hergerichtet.
Nachdem alles hergerichtet war, kontrollierte sie wieder den MuMu und meinte: so und jetzt pressen Sie! .... ich meinte aber, ich kann noch nicht pressen (hatte absolut keinen Pressdrang – so wie auch bei Natalie nicht) und es tut so weh usw. Die Hebamme meinte nur: Oja, Sie können. Also hab ich es einmal versucht. Nach dem 2. Mal habe ich gespürt, wie der Kopf wieder zurück rutscht. Beim 3. Mal war der Kopf draußen und mit dem 4. Pressen war Marco geboren!
Ich ließ mich zurückfallen und habe erst einmal geweint. Dann wurde mir mein Kleiner auf den Bauch gelegt und ich habe ihn mit „was machst du denn schon da?“ begrüßt. Ich war total überrumpelt, weil die Geburt plötzlich so schnell ging! Marco wurde abgesaugt und meine Mutter durfte die Nabelschnur durchschneiden. Dazwischen hab ich noch nachgeschaut, ob es auch wirklich ein Bub ist! Danach brachte ihn die Hebamme ins Kinderzimmer, wo er ein bisschen ins Wärmebett kam. Die Hebamme meinte, die Geburt war ja auch für ihn sehr schnell und stressig.
Mein Mann rief uns kurz nachher an, er wäre in ein paar Minuten bei uns. Da musste ich ihm aber mitteilen, dass er leider zu spät käme und dass Marco schon da ist. Als er dann endlich ca. 20 Minuten nach der Geburt kam, hatte er Marco im Arm und brachte ihn mir wieder!
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Ich muß sagen, im Nachhinein war es eigentlich eine recht schöne Geburt! Aber es ging doch ein bisschen sehr schnell und ich war die ersten Minuten sehr überrumpelt! Außerdem hätte ich mir natürlich gewünscht, dass mein Mann dabei sein kann. Aber ich war sehr froh, dass zumindest meine Mutter zufällig bei mir war und dass ich die Geburt nicht alleine durchstehen musste! Was auch toll war, war, dass ich weder gerissen noch geschnitten worden bin. Ich hatte nur eine kleine Schürfwunde, die mich aber überhaupt nicht beeinträchtigt hat.
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Und hier noch mal die Daten von Marco:
13.11. 2006 um 16:12
50 cm
3800 g
35 cm KU