Ich kann den Gedankengang irgendwie verstehen, dass wenn man aus Überzeugung selbst vegan lebt, eigentlich keine tierischen Produkte mehr ins Haus bringen möchte. Das fühlt sich irgendwie ein wenig wie Verrat den geschlachteten Tieren gegenüber an. Klingt vielleicht ein bisschen extrem, aber zumindest mir geht das so. Und ich muss auch zugeben, dass ich mich auch schon dabei erwischt habe zu recherchieren, ob es denn gesunde (!) vegane Alternativen für die Katzen gibt. Nachdem sich die meisten Info-Seiten darüber aber als eher unseriös erwiesen haben, hatte sich das Thema für mich dann eh schnell erledigt.
Zu dem Argument "wer kein Fleisch isst, soll auch keine Fleischfresser halten" will ich aber auch noch ein bisschen etwas sagen:
Als ich meine Katzen geholt habe, war ich noch "nur" Vegetarierin, und bevor ich mich über gesunde Ernährung der Katzen informiert habe, war mir das Dosenfutter abstrakt genug, um mir da keine großartigen Gedanken darüber zu machen, ob da jetzt ein Tier in dieser Dose ist oder nicht. Wenn man sich dann aber entschließt vegan zu werden (zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Katzis ja schon ein Jahr), tut einem selbstverständlich auch das Tier in der Dose leid, andererseits will man als Tierfreund - was Veganer ja in den meisten Fällen sind - auch seinen eigenen Tieren ein gesundes und schönes Leben nach seinem eigenen Ermessen bieten. Das ist dann eigentlich ein riesengroßes moralisches Dilemma, bei dem man dann froh ist, wenn behauptet wird, dass es eine fleischlose Alternative gibt, ohne sich über deren Seriösität Gedanken zu machen. Da mögen vielleicht andere andere Prioritäten setzen. Das sind dann höchstwahrscheinlich auch die Veganer, die ihren Katzen Seitan verfüttern und veganes Trockenfutter herstellen.
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich genau mit meinem Beitrag sagen will. Jedenfalls darf man auch nicht vergessen, dass es viele Veganer gibt, die ihre Katzen sehr wohl artgerecht füttern bzw. ihre Tiere auch barfen, weil Artgerechtigkeit eigentlich das Wichtigste für Veganer ist (müsste man meinen). Das muss man dann mit seinem Gewissen vereinbaren oder nur Fleisch aus artgerechter Haltung kaufen (was es dann ja sehr kostspielig macht) oder wasweißich. Wenn man den Katzen aber keinen Freigang mit eigenem Beutezügen bieten kann, dann soll oder muss man ihnen auf jeden Fall die nächstmögliche Ernährungsalternative bieten.