"Miezemutz reißt aus"
Frau Fink hat ein Haus voller Katzen. Jede hat einen Name und kommt sofort gelaufen, wenn sie gerufen wird.
Wenn jemand an der Haustür läutet, macht Frau Fink sie nur einen Spaltbreit auf. Aber bevor sie selbst noch zu sehen ist, gucken einen ein paar neugierige Katzenaugen an. Das Kätzchen mit dem rotgetigerten Fell ist immer dabei, denn es ist das neugierigste von allen. Willst du die Geschichte von Miezemutz, dem getigerten Katzenkind hören ?
Die graue Katzenmutter hat sieben Kätzchen auf die Welt gebracht: zwei weiße, zwei schwarze, zwei rote und eines , das war gestreift wie ein Zebra oder ein Tiger, wenn es rotgestreifte Zebras oder Tiger geben würde. Dieses rotgetigerte Kätzchen heißt Miezemutz, und es war von Anfang an anders als seine Geschwister. Wenn die Katzemutter ruft:"Miau, kommt, meine Kinder! Kimmt, trinkt eure Milch!", dann hat Miezemutz ganz sicher keine Lust dazu. Miezemutz beibt, wo es gerade ist. Es tut, als hätte es nicht gehört, spielt weiter oder leigt faul in der Sonne herum. Die Katzemutter ist über ihr verspieltes Katzenkind natürlich sehr verärgert. Warum muss es auch immer aus der Reihe tanzen? Eines Tages, als sie den Kindern beibringt, wie eine Katze auf Mäuserjagd geht, ist Miezemutz wieder nicht dabei. Die Katzemutter schimpft:" Wie wills du denn eine richtige Katze werden, wenn du nichts lernst und immer nur spielst? Mit dir habe ich nur Ärger!" Miezemutz erschrickt. "Mutter hat mich nicht mehr lieb", denkt es. "Ich will in die weite Welt gehen und mir eine andere Mutter suchen. Die soll nur mich allein liebhaben."
Und schon läuft es - husch ! - zum Gartentor hinaus, über die Wiese und in den Wald hinein. Hier stehen aber so viele Bäume, dass die Sonnenstrhlen draußen bleiben müssen. Es ist finster und kalt. Miezemutz friert. Außerdem hat es niemanden zum Spielen. Das Kätzchen klettert auf einen Baum. Es fühlt sich so allein. "Wohnt denn niemand in diesem Wald?" ruft es. "Hallo, ist niemand hier?"
Da erscheint ein Eichhörnchen mit einem dichten, buschigen Schwanz und fragt erstaunt:"Wie kommst du denn hier? Was suchst du allein im dunklen Wald?" Miezemutz sagt mit weinerlicher Stimme:"Ich suche eine Mutter." Das Eichhörnchen ist gern bereit, dem Kätzchen eine gute Mutter zu sein, und nimmt es mit in seinen Kobel. So heißt sein Nest aus Zweigen hoch oben im Baumwipfel. Es bringt Miezemutz gleich die Nüsse hierbei. Aber das Katzenkind kann die harten Nüsse nicht aufbeißen, schließlich trinkt es sonst nur Milch. Da wird das Eichhörnchen böse."So ein dummes Kind!" schimft es. "Geh und such dir eine andere Mutter!"
So nuss Miezemutz wieder weiterziehen. Wie gerne wäre es nach Hause zu seinen Geschwistern und zu seiner Mutter gegangen! Aber es kann den Heimweg nicht finden. Miezemutz streift traurig durch den Wald. Da guckt ein Fuchs aus seinem Bau und fragt:"Kleine Katze, was tus du denn allein im dunklen Wald?" "Miau, ich habe mich verlaufen", antwortet Miezemutz. "Ich suche eine neue Mutter, die nur mich liebhat." Der Fuchs ist gern bereit, für Miezemutz eine Mutter zu sein. "Komm mit ins Haus", sagt er. Die beiden schlüpfen in den Fuchsbau tief unter den Wurzeln eines Baumes. Huuu, wie finster es da ist! Wie kalt und feucht! Die Erde verklebt dem Katzenkind das Fell. Es bleibt öfter stehen und bürstet es mit den Pfoten ab, aber es hilft nichts. "Ich laufe ins Dorf und hole uns was zu essen", sagt der Fuchs. Aber Miezemutz bettelt:"Laß mich nicht allein, ich habe solche Angst!" "Ich will keinen Angsthasen zum Kind haben!" ruft der Fuchs empört und schiebt das zitternde Katzenkind gleich aus seinem Bau hinaus. Im Wald ist es inzwischen dunkel geworden und ganz schrecklich kalt. Miezemutz rollt sich unter Farnkräutern zusammen und zittert vor Angst und Kälte, bis es endlich einschläft.
Am frühen Morgen entdeckt eine Eule das frierende, hungernde Katzenkind. Sie hat Mitleid mit ihn und nimmt es mit nach Hause. Die Eule hat in einer alten Schloßmauer ein behagliches Nest. Es ist groß, und Miezemutz fühlt sich gleich wohl darin. Aber leider ist die Eule sehr oft fort von zu Hause, und so ist Miezemutz viel allein. "Es ist niemand da zum Spielen", klagt es. "Du kannst mit den Perlen und Edelsteinen aus der Truhe spielen, die ich im Schloß gefunden habe", meint die Eule. Aber so gern Miezemutz auch damit spielt, es fühlt sich sehr einsam."Ach, wären doch meine Geschwister hier, wie schön könnten wir zusammen spielen!" seufzt Miezemutz und schaut aus dem Nest.
Da sieht es eine Rehmutter mit ihrem Kitz vorbeigehen. Sie sorgt sich liebevoll um ihr Kind."Willst du mich auch zum KInd haben?" fragt Miezemutz. Die Rehmutter hat nichts dagegen, und so springen sie zu dritt durch den Wald. Das Kätzchen ist glücklich, dass endlich jemand zum Spielen da ist. Plötzlich bleibt die Rehmutter stehen und wittert. "Vorsicht! Ein Jäger!" ruft sie und ist im nächsten Augenblick mit ihrem Kitz wie vom Erdboden verschwunden.
Was soll Miezemutz tun? Die Mutter sagte immer:"Bei Gefahr schnell auf einem Baum oder aufs Dach!" Also springt es auf einen Baum. Der Jäger sieht etwas mit rötlichem Fell auf den Baum sausen und glaubt, es sei ein Mader. Blitzschnell hebt er die Flinte und schießt. Zum Glück trifft er das Kätzchen nicht. Aber es fällt vor lauter Schreck vom Baum."Ja, was haben wir denn da? staunt der Jäger.
Er nimmt das Kätzchen mit nach hause und gibt es seiner Tochter Inge. Sie weiss sich vor lauter Freude nicht zu fassen und drückt Miezemutz immer wieder ans Herz. "Belinda, du machts jetzt dem Katzenkind Platz, wendet sich Inge an ihre Puppe und wirtf sie auch gleich aus dem Puppenwagen hinaus. Sie bürstet und streichelt das Katzenkind. Das gefällt ihm so gut, dass es zu schnurren beginnt. Dann bindet Inge Miezemutz eine große Seidenschleife um den Hals, aber das passt ihm gar nicht. Es stolpert biem gehen darüber. Außerdem legt Inge das Kätzchen in den Puppenwagen und führt es spazieren. Als ob es nicht laufen könnte! Oft drückt sie Miezemutz so ans Herz, dass es ihm fast den Atem nimmt. Und als sie dem Kätzchen nur noch Schokolade und Kuchen zu essen gibt, wird es fast krank. "Ich will nach Hause!" weint es und läuft aus dem Jägerhaus über die Wiesen in den Wald hinaus.
"Aber welcher Weg führt denn nach Hause?" denkt Miezemutz traurig. da kommt das Rehkitz angesprungen und sagt:"Steigt auf meinen Rücken, ich bringt dich bis zum verfallenen Schoß." Die kluge Eule ist gleich bereit weiterzuhelfen, damit sich Miezemutz nicht wieder verläuft. "Hast recht, kleines Katzenkind", sagt sie, "geh nach Hause. Deine Mutter hat dich genauso lieb wie deine Geschwister." Als die Eule nicht mehr weiterweiß, hilft der Fuchs, den richtigen Weg zu finden. Und schließlich bringt das flinke Eichhörnchen Miezemutz bis an den Waldrand. "Lauf über die Wiese", ruft es zum Abschied, "das Dorf ist nicht mehr weit."
Das Kätzchen springt übermütig über die Wiese und zum Gartentor hinein. Endlich ist es wieder zu Hause! Die weißen, roten und schwarzen Kätzchen hüpfen Miezemutz entgegen und freuen sich, dass es da ist. Sie wollen gleich mit ihm spielen. Die Katzemutter drückt Miezemutz fest an sich und sagt immer nur:"Mein kleines, dummes Miezemutz! Du kleiner Ausreißer!" Und Miezemutz? Das sagt gar nichts. Sein herz klopft wild, wie nach einem langen, langen Lauf. Und es fühlt sich rundum glücklich.
Frau Fink hat ein Haus voller Katzen. Jede hat einen Name und kommt sofort gelaufen, wenn sie gerufen wird.
Wenn jemand an der Haustür läutet, macht Frau Fink sie nur einen Spaltbreit auf. Aber bevor sie selbst noch zu sehen ist, gucken einen ein paar neugierige Katzenaugen an. Das Kätzchen mit dem rotgetigerten Fell ist immer dabei, denn es ist das neugierigste von allen. Willst du die Geschichte von Miezemutz, dem getigerten Katzenkind hören ?
Die graue Katzenmutter hat sieben Kätzchen auf die Welt gebracht: zwei weiße, zwei schwarze, zwei rote und eines , das war gestreift wie ein Zebra oder ein Tiger, wenn es rotgestreifte Zebras oder Tiger geben würde. Dieses rotgetigerte Kätzchen heißt Miezemutz, und es war von Anfang an anders als seine Geschwister. Wenn die Katzemutter ruft:"Miau, kommt, meine Kinder! Kimmt, trinkt eure Milch!", dann hat Miezemutz ganz sicher keine Lust dazu. Miezemutz beibt, wo es gerade ist. Es tut, als hätte es nicht gehört, spielt weiter oder leigt faul in der Sonne herum. Die Katzemutter ist über ihr verspieltes Katzenkind natürlich sehr verärgert. Warum muss es auch immer aus der Reihe tanzen? Eines Tages, als sie den Kindern beibringt, wie eine Katze auf Mäuserjagd geht, ist Miezemutz wieder nicht dabei. Die Katzemutter schimpft:" Wie wills du denn eine richtige Katze werden, wenn du nichts lernst und immer nur spielst? Mit dir habe ich nur Ärger!" Miezemutz erschrickt. "Mutter hat mich nicht mehr lieb", denkt es. "Ich will in die weite Welt gehen und mir eine andere Mutter suchen. Die soll nur mich allein liebhaben."
Und schon läuft es - husch ! - zum Gartentor hinaus, über die Wiese und in den Wald hinein. Hier stehen aber so viele Bäume, dass die Sonnenstrhlen draußen bleiben müssen. Es ist finster und kalt. Miezemutz friert. Außerdem hat es niemanden zum Spielen. Das Kätzchen klettert auf einen Baum. Es fühlt sich so allein. "Wohnt denn niemand in diesem Wald?" ruft es. "Hallo, ist niemand hier?"
Da erscheint ein Eichhörnchen mit einem dichten, buschigen Schwanz und fragt erstaunt:"Wie kommst du denn hier? Was suchst du allein im dunklen Wald?" Miezemutz sagt mit weinerlicher Stimme:"Ich suche eine Mutter." Das Eichhörnchen ist gern bereit, dem Kätzchen eine gute Mutter zu sein, und nimmt es mit in seinen Kobel. So heißt sein Nest aus Zweigen hoch oben im Baumwipfel. Es bringt Miezemutz gleich die Nüsse hierbei. Aber das Katzenkind kann die harten Nüsse nicht aufbeißen, schließlich trinkt es sonst nur Milch. Da wird das Eichhörnchen böse."So ein dummes Kind!" schimft es. "Geh und such dir eine andere Mutter!"
So nuss Miezemutz wieder weiterziehen. Wie gerne wäre es nach Hause zu seinen Geschwistern und zu seiner Mutter gegangen! Aber es kann den Heimweg nicht finden. Miezemutz streift traurig durch den Wald. Da guckt ein Fuchs aus seinem Bau und fragt:"Kleine Katze, was tus du denn allein im dunklen Wald?" "Miau, ich habe mich verlaufen", antwortet Miezemutz. "Ich suche eine neue Mutter, die nur mich liebhat." Der Fuchs ist gern bereit, für Miezemutz eine Mutter zu sein. "Komm mit ins Haus", sagt er. Die beiden schlüpfen in den Fuchsbau tief unter den Wurzeln eines Baumes. Huuu, wie finster es da ist! Wie kalt und feucht! Die Erde verklebt dem Katzenkind das Fell. Es bleibt öfter stehen und bürstet es mit den Pfoten ab, aber es hilft nichts. "Ich laufe ins Dorf und hole uns was zu essen", sagt der Fuchs. Aber Miezemutz bettelt:"Laß mich nicht allein, ich habe solche Angst!" "Ich will keinen Angsthasen zum Kind haben!" ruft der Fuchs empört und schiebt das zitternde Katzenkind gleich aus seinem Bau hinaus. Im Wald ist es inzwischen dunkel geworden und ganz schrecklich kalt. Miezemutz rollt sich unter Farnkräutern zusammen und zittert vor Angst und Kälte, bis es endlich einschläft.
Am frühen Morgen entdeckt eine Eule das frierende, hungernde Katzenkind. Sie hat Mitleid mit ihn und nimmt es mit nach Hause. Die Eule hat in einer alten Schloßmauer ein behagliches Nest. Es ist groß, und Miezemutz fühlt sich gleich wohl darin. Aber leider ist die Eule sehr oft fort von zu Hause, und so ist Miezemutz viel allein. "Es ist niemand da zum Spielen", klagt es. "Du kannst mit den Perlen und Edelsteinen aus der Truhe spielen, die ich im Schloß gefunden habe", meint die Eule. Aber so gern Miezemutz auch damit spielt, es fühlt sich sehr einsam."Ach, wären doch meine Geschwister hier, wie schön könnten wir zusammen spielen!" seufzt Miezemutz und schaut aus dem Nest.
Da sieht es eine Rehmutter mit ihrem Kitz vorbeigehen. Sie sorgt sich liebevoll um ihr Kind."Willst du mich auch zum KInd haben?" fragt Miezemutz. Die Rehmutter hat nichts dagegen, und so springen sie zu dritt durch den Wald. Das Kätzchen ist glücklich, dass endlich jemand zum Spielen da ist. Plötzlich bleibt die Rehmutter stehen und wittert. "Vorsicht! Ein Jäger!" ruft sie und ist im nächsten Augenblick mit ihrem Kitz wie vom Erdboden verschwunden.
Was soll Miezemutz tun? Die Mutter sagte immer:"Bei Gefahr schnell auf einem Baum oder aufs Dach!" Also springt es auf einen Baum. Der Jäger sieht etwas mit rötlichem Fell auf den Baum sausen und glaubt, es sei ein Mader. Blitzschnell hebt er die Flinte und schießt. Zum Glück trifft er das Kätzchen nicht. Aber es fällt vor lauter Schreck vom Baum."Ja, was haben wir denn da? staunt der Jäger.
Er nimmt das Kätzchen mit nach hause und gibt es seiner Tochter Inge. Sie weiss sich vor lauter Freude nicht zu fassen und drückt Miezemutz immer wieder ans Herz. "Belinda, du machts jetzt dem Katzenkind Platz, wendet sich Inge an ihre Puppe und wirtf sie auch gleich aus dem Puppenwagen hinaus. Sie bürstet und streichelt das Katzenkind. Das gefällt ihm so gut, dass es zu schnurren beginnt. Dann bindet Inge Miezemutz eine große Seidenschleife um den Hals, aber das passt ihm gar nicht. Es stolpert biem gehen darüber. Außerdem legt Inge das Kätzchen in den Puppenwagen und führt es spazieren. Als ob es nicht laufen könnte! Oft drückt sie Miezemutz so ans Herz, dass es ihm fast den Atem nimmt. Und als sie dem Kätzchen nur noch Schokolade und Kuchen zu essen gibt, wird es fast krank. "Ich will nach Hause!" weint es und läuft aus dem Jägerhaus über die Wiesen in den Wald hinaus.
"Aber welcher Weg führt denn nach Hause?" denkt Miezemutz traurig. da kommt das Rehkitz angesprungen und sagt:"Steigt auf meinen Rücken, ich bringt dich bis zum verfallenen Schoß." Die kluge Eule ist gleich bereit weiterzuhelfen, damit sich Miezemutz nicht wieder verläuft. "Hast recht, kleines Katzenkind", sagt sie, "geh nach Hause. Deine Mutter hat dich genauso lieb wie deine Geschwister." Als die Eule nicht mehr weiterweiß, hilft der Fuchs, den richtigen Weg zu finden. Und schließlich bringt das flinke Eichhörnchen Miezemutz bis an den Waldrand. "Lauf über die Wiese", ruft es zum Abschied, "das Dorf ist nicht mehr weit."
Das Kätzchen springt übermütig über die Wiese und zum Gartentor hinein. Endlich ist es wieder zu Hause! Die weißen, roten und schwarzen Kätzchen hüpfen Miezemutz entgegen und freuen sich, dass es da ist. Sie wollen gleich mit ihm spielen. Die Katzemutter drückt Miezemutz fest an sich und sagt immer nur:"Mein kleines, dummes Miezemutz! Du kleiner Ausreißer!" Und Miezemutz? Das sagt gar nichts. Sein herz klopft wild, wie nach einem langen, langen Lauf. Und es fühlt sich rundum glücklich.