wurde der kleine schon mal entwurmt, nachdem ihr ihn (übrigensviel zu früh) von der mutter geholt habt?
Fast alle jungkatzen, vor allem solche, die eben nicht von verantwortungsvollen und fürsorglichen pflegestellen stammen, sind randvoll mit würmern. Diese verursachen dann oft durchfall, oft auch verstopfung, grad wenn es SEHR viele würmer sind.
Wenn er erfolglos aufs klo gegangen ist, ist da GAR nichts rausgekommen, oder eventuell ein kleines bisserl schleimiger kot? Kann auch nur ne winzige menge sein, wenn man durchfall hat, hat man heftigen stuhldrang, auch wenn dann nur ein tröpfchen rauskommt. Das geht katzen genauso.
Ist der kleine geimpft? Also zumindest die erste impfung gegen katzenschnupfen und katzenseuche?
Habt ihr ihm fieber gemessen?
Hat er eventuell auch erbrochen?
Ich hoffe, dass ihr noch gestern zum notdienst gefahren seid, denn falls nicht könnte es heute schon zu spät sein...
Vermutung nr eins, die harmlosere möglichkeit:
Der kleine ist mörderisch verwurmt und hat dadurch eine verstopfung. Das macht EXTREME bauchschmerzen, darum will er sich auch nicht bewegen.
Der tierarzt kann das ertasten, ob eine "normale" verstopfung vorliegt.
In dem fall muss (zb durch ein klistier) zuerst die verstopfung gelöst werden, und DANN erst entwurmt werden. Vorzugsweise zuerst mit flubenol, und dann drei bis vier wochen später mit zb drontal. Die zweite katze (hoffentlich auch ein männchen??) gehört beide male mit entwurmt.
Möglichkeit nr zwei, NOTFALL!!! LEBENSGEFAHR!!! Er könnte eventuell etwas gefressen haben, was einen darmverschluss verursacht hat. Ein herumliegendes gummiband, ein stück nähgarn, ein stück wollfaden, oder sonst was, was den darm verschliessen kann.
Dann würde er, je nacndem, WO der verschluss liegt, auch erbrechen. Im extremfall würde er kot erbrechen, wenn der verschluss weit hinten liegt - der körper sucht dringend einen weg, den kot loszuwerden. Auch ohne erbrechen ist so ein darmverschluss EXTREM SCHMERZHAFT, es muss SOFORT gehandelt werden. Der TA kann durch röntgen mit kontrastmittel feststellen, ob und an welcher stelle ein darmverschluss vorliegt.
Ein darmverschluss kann auch durch würmer (bei großer menge) verursacht werden, und gerade bei katzenbabys auch noch durch eine art "fehlbewegung" des darms, genannt invagination. Da schiebt sich ein stück darm rückwärts IN sich selbst hinein, und da kommt natürlich kein darminhalt mehr durch.
Wodurch auch immer er verursacht wurde, ein darmverschluss ist IMMER ein NOTFALL, es ist, sobald die diagnose feststeht, SOFORT eine operation notwendig!!!
Möglichkeit nr drei: der kleine hat nicht verstopfung, sondern durchfall,und das erfolglose klogehn kommt daher, dass gar nichts mehr drin ist, dass er ausscheiden könnte.
Dann würde ich, je nach zustand fieber oder sogar untertemperatur (das wäre noch schlimmer) erwarten. Es KANN eine weniger schlimme "einfache" darminfektion sein, es KANN aber auch - NOTFALL!!! - katzenseuche sein. Besonders wenn der kleine noch nicht geimpft ist, aber leider gibt es auch fälle (gar nicht so wenige), wo die erste impfung "ins leere geht", weil zb noch maternale antikörper vorhanden sind...
Normal "gehört" zu katzenseuche erbrechen und durchfall, aber das ist halt manchmalauch anders. Es gibt fälle, wo das katzi NUR erbricht und null df hat, es gibt auch fälle, wo es NUR df hat, aber nicht erbricht...
Jeder halbwegs gute TA sollte einen schnelltest haben (snaptest), mit dem man schon mit einer ganz kleinen menge kot (den man zb durch einen frischen abstrich aus dem after gewinnt) in 15 minuten feststellen kann, ob das katzi parvo hat oder nicht.
Da sich schon beim ersten abtasten gut feststellen lässt, ob das katzi df oder verstopfung hat, ergibt sich aus diesem tastbefund schon das weitere vorgehen.
Ich hoffe inständig, dass es NICHT katzenseuche ist, denn dann stehen die chancen für den kleinen extrem schlecht. Sorry dass ich das nicht aufbauender sagen kann, denn es ist leider eine tatsache.
Selbst FALLS euer TA das mittel FELISERIN haben sollte, was auf dem land leider so gut wie nie der fall ist (ich weiss ja nicht, wo ihr daheim seid), stehen die chancen weniger als 50:50... Solltet ihr in wien daheim sein, und der test auf parvo fällt positiv aus, werden 99% der TÄ und TKs euch wegschicken, wegen der infektionsgefahr. Dann bleibt euch nur die vet-uniklinik, die eine entsprechende quarantänestation haben. Dort aber muss man ein drittel der zu erwartenden behandlungskosten sofort zahlen, bar oder per bankomat oder per kreditkarte. Das sind bei parvovirose (= katzenseuche) ca 500 euro.
Ich weiss das so genau, weil ich leider selbst zu jahresbeginn ein katzerl an katzenseuche verloren habe, TROTZ intensivster behandlung dort. Man kann diesen virus leider jederzeit ungewollt und unbemerkt in die wohnung einschleppen
Daher hoffe ich inständig für euer katerchen, dass es DAS nicht ist. Alles ist besser als das.

Ein darmverschluss wäre auch noch schlimm genug, aber wenigstens oparabel.