Sodala, es ist wieder mal an der Zeit, diese Thematik anzusprechen..
Dieses Thema hier ist eigentlich "erledigt", aber die generelle Problematik "Umgangston" bleibt bzw. ist gerade sogar mal wieder aktuell..
Zum Beispiel gibt's im Bereich "Grundsatzdiskussionen" gerade mal 5 Themen, von denen 3 mittlerweile schon wieder geschlossen wurden/werden mussten..
"Heiße" Themen, wie z.B. der Freigänger-thread oder das Spendenthema von Wild Cats, sind aber beispielhaft für immer wiederkehrende "Krisen".
Immer öfter kommt dann auch mal der Ruf nach Admin und/oder Boardsittern, diesbezüglich "etwas zu tun"..
Die Frage ist nur,
was?
Wir, das katzenforum-Team, wissen nicht wirklich, wie wir einer solchen Entwicklung gegensteuern könnten.
Natürlich bietet das Forum (also die Software) genügend Möglichkeiten zum "Einschreiten", aber sind Themen und Beiträge, die erst durch das Team freigeschaltet werden müssen, Verwarnungen und Suspendierungen von Mitgliedern, Löschen, Schließen und Editieren (Zensieren?) von Beiträgen Sinn eines offenen Forums von
Gleichgesinnten(?) zum Meinungs
austausch?
Im Alltag?
Ich denke nicht!
Unsere Forumregeln sagen eigentlich schon alles aus; in bezug auf den Umgang
miteinander sollte man das eigentlich gar nicht aufschreiben oder gar in Erinnerung rufen müssen - es sollte vorausgesetzt werden können.

Das Team, das über eben diese Regeln "zu wachen" hat, sollte diese aber nicht tagtäglich bei nahezu jedem Beitrag in jedem - noch so harmlos erscheinenden - Thema einsetzen müssen, um den Umgang der Mitglieder untereinander zu regeln.
Diese Regeln sind für "Ausnahmefälle" gedacht (Trolle und andere Störenfriede z.B. sollen gleich zu Beginn darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie hier wenig Freude haben werden), sollen im Falle des Falles den Verdacht von willkürlichen Entscheidungen oder Maßnahmen gar nicht erst aufkommen lassen, oder haben eher technischen Charakter (z.B. wenn es um Signatur- oder Bildgrößen oder Doppelbeiträge geht).
Die Thematik selbst ist meiner Meinung nach mindestens so komplex, wie die eigentlichen Themen, in denen sie sich abspielt.
Zum einen hängt das sicher mit der Größe des Forums ab: wir sind einerseits
zu groß, um noch als "nette Familie" zu gelten, wo jede/r jede/n kennt (und mag), andererseits noch nicht
so groß, dass sich hier alles in einer gewissen Anonymität bewegt.
Kommunikation spielt sich ja zwischen den beiden "Stationen" Sender/Empfänger ab; es kommt also immer darauf an, was und wie der Sender etwas abschickt, was und wie es der Empfänger aufnimmt und was zwischendurch mit der Nachricht passiert.
Soll heißen: jede/r von uns liest und versteht einen Beitrag etwas anders. Der Sender könnte einen gutgemeinten Ratschlag abgeben, was beim Empfänger aber als Bevormundung rüberkommt, ein fehlendes " ;-) " tut den Rest.
Während der/die eine vielleicht "gar nix dabei" findet, ist (fühlt sich) ein/e andere/r womöglich persönlich getroffen und erwägt einen Rückzug aus dem Forum..
Ich sehe es auch nicht zielführend, einen Beitrag jetzt zu "zerpflücken" und darüber zu grübeln, ob beispielsweise das Wort "blöd" jetzt gerechtfertigt, unüberlegt, unpassend oder gar ein persönlicher Angriff war..
Für mich persönlich haben fast alle immer - zumindest ein bisserl - Recht. Ich
versuche, auch das Gegenüber zu verstehen. Es gibt womöglich (gute) Gründe, warum er/sie eine Sache eben so sieht, sei es Unwissenheit, persönliche Erfahrungen, Freundschaftskreis, Charakter, oder einfach nur ein schlechter Tag.
Wir alle hier sind Menschen. Wir alle haben - zu den unterschiedlichsten Themen - die unterschiedlichsten Meinungen. Und das ist auch gut so!
Hier soll eben ein Meinungs
austausch stattfinden. Es soll nicht
eine Meinung gefunden werden, die dann zu gelten hat. Egal, ob diese nun von einer Mehrheit oder einer Minderheit vertreten wird.
Wir können eine andere Meinung kennenlernen, gegebenenfalls daraus lernen, auf jeden Fall hat man sie aber zu akzeptieren.
Jede/r von uns beansprucht sicherlich das Recht auf die eigene Meinung; daher hat man dies auch seinem Gegenüber zuzugestehen.
Eine Meinung bleibt auch eine Meinung; sie wird nicht "richtiger", wenn sie von einer Mehrheit vertreten wird, wenn sie wiederholt vorgetragen wird oder gar "missionarisch" nahezu aufgezwungen wird.
In unserem Fall heißt das zum Beispiel, dass es ausreichend ist, einen Aspekt einmal/einige wenige Male anzubringen und nicht bei jeder passender oder unpassender Gelegenheit. Man hat nicht automatisch recht oder unrecht, bloß weil man schon lange/oft im Forum ist oder neu/unregelmäßig. Man sollte nicht versuchen, andere zu "überreden" - man kann höchstens versuchen, sie durch (sachliche) Argumente zu überzeugen (und selbst da sollte man sich stets bewusst sein, dass der/die andere den Aspekt vielleicht gelesen und verstanden hat, dennoch aber die eigene Meinung beibehält).
In diesem Zusammenhang fallen mir noch zwei Details ein:
zum einen sollte der - neu geschaffene - Bereich Grundsatzdiskussionen genau diesen Meinungsaustausch ermöglichen. Es ist nicht notwendig, dort wiederum die sachliche Ebene zu verlassen, persönliche Angriffe loszulassen oder zu streiten, oder die Diskussion ins OffTopic abgleiten zu lassen.
Ebenso reicht es völlig aus, die eigene Meinung dort
einmal zu erwähnen - man muss nicht seine Ansichten zum Thema jedesmal erneut posten, bloß weil wieder ein Beitrag mit anderer Meinung erschienen ist - es sei denn, man hätte
neue, zusätzliche Argumente anzubringen
(ein persönliches Beispiel: in
diesem Thema hätte ich
genau die
Meinung von Astrid; ich hab's jetzt aber
nicht dazugeschrieben, weil ich die Diskussion nicht um neue Aspekte erweitern könnt' - ein Zitieren von Astrids Beitrag mit einem "Seh' ich auch so" von mir erspar' ich mir..)
Der zweite Aspekt betrifft die "Gruppenbildung" im Forum; viele Mitglieder sind schon recht lange im katzenforum, einige kennen sich sogar persönlich (ev. sogar aus der Zeit "vor" dem katzenforum). Da ist es ganz natürlich, dass Freundschaften geschlossen werden und das man mit anderen weniger gut "kann".
Das soll aber nicht soweit führen, dass der Begriff "Lagerbildung" zutreffend wird. Neue Mitglieder sollen (zunächst) genauso herzlich aufgenommen werden, wie man es sich selbst erwarten würde; Mitglieder, die nicht so oft im Forum schreiben, sollen (logisch!) trotzdem ihre Meinung schreiben dürfen, ohne dass sie fürchten müssen, von "Eingesessenen" in der Luft zerrissen zu werden.
Viele Mitglieder haben sich ihr "Katzenwissen" erst im Laufe der Zeit angeeignet, manche davon sogar (teilweise) im katzenforum. Doch diese Zeit muss man eben erst einmal "bekommen" bzw. muss sie einem "zugestanden werden".
Und auch "alte Hasen" können vermutlich immer noch was dazulernen oder zumindest eine neue Sichtweise kennenlernen..
Ich hab's schon mal geschrieben: es bringt ja nix, wenn - aus "Angst" gewisse Sachen nicht mehr geschrieben werden, denn so erreicht man ja gar nix!
Ich glaube, das katzenforum ist nicht groß genug, um die Welt als solche zu verändern. Was wir erreichen können, sind Veränderungen im Kleinen. Ein Umdenken hier, eine neue Ansicht da. Da ist unsere Chance und gerade da muss man eher behutsam vorgehen, um jemanden nicht gleich vor den Kopf zu stoßen, zu verschrecken.
Natürlich betrifft auch das beide "Seiten", den "Schreiber" und den "Leser" - und im Forum sind wir ja immer abwechselnd davon betroffen. Soll heißen: ist man Schreiber, sollte man vielleicht ein bissl weniger "austeilen", ist man Leser, sollte man vielleicht ein bissl mehr "einstecken" - nicht alles ist böse oder persönlich gemeint.
Wieder einmal ein
sehr langer Beitrag von mir zu diesem Thema, eigentlich nix Neues (und somit meiner eigenen Regel untreu

), aber neu formuliert und anders "verpackt".
Abschließen möchte ich mit einem Zitat von sunkist, das im neuen Jahr vielleicht ein wenig untergegangen ist, das ich aber ohne Probleme uns allen ins "virtuelle Stammbuch" schreiben könnt':
Originally posted by sunkist@7.1.2006, 08:52 Uhr
Ich werde meine Meinung nur einmal in einem Thread posten, weil sie durch mehrmalige Wiederholungen auch nicht spannender wird.
Ich lasse auch andere Meinungen gelten, die von meiner eigenen abweichen, weil ich selbst nicht das Maß aller Dinge bin.
Ich werde meine persönliche Eitelkeiten hinten anstellen und kann auch mal darauf verzichten, das letzte Wort zu haben.
Ich werde mich nicht nur eifrig bei Streit-Freds beteiligen (Anmerkung: es gibt derzeit seinige "verwaiste" Threads mit ein bis drei Antworten, von denen ich meine, dass gerade dort mehr Anteilnahme angebracht wäre).
Ich werde mich nicht voreilig aus dem Katzenforum verabschieden und alles hier für schrecklich erklären, weil mir spätestens nach zwei Tagen klar wird, dass ich mich geirrt habe.
Liebe Grüße,
Tom