Da hier auch zu Beginn des Threads eine Parallele zwischen "Katzenhaltung in kleiner Wohnung" und "Katzen in einer großen Wohnung nur begrenzten Platz zur Verfügung stellen" hergestellt wurde, möcht ich dazu auch kurz was sagen.
Vor meinem Umzug habe ich auch in einer kleinen Wohnung (30 m²) gelebt und es hätte mir - trotz großer Sehnsucht nach Katzen - immer widerstrebt, auf solch beengter Fläche Katzen zu halten.
Dann waren plötzlich Lara und Luna da und ich hatte zumindest in der ersten Zeit keine Wahlmöglichkeit, wenngleich ich es nicht als ideal erachtet habe, aber das lag zum Teil auch an der schlechten architektonischen Gestaltung meiner damaligen Wohnung. Funktioniert hat es trotzdem gut, es gab keine Unsauberkeit und zu meinem Erstaunen wurde auch kaum etwas kaputtgemacht - obwohl meines Erachtens die Wohnung nicht besonders katzengerecht gestaltet war.
Dann bin ich in meine neue Wohnung gezogen (75 m²) und hier steht den mittlerweile 4 Muzels jeder einzelne Raum zur Verfügung und zwar ständig. Einzige Ausnahme: Wir haben 2 Vorräume und davon bleibt der erste (ca. 5 m²) verschlossen, wenn niemand zuhause ist, und zwar zu ihrem eigenen Schutz, damit sie nicht beim Öffnen der Türe ins Stiegenhaus abhauen.
Gelegentlich gibt es auch ein Küchenverbot und zwar ebenfalls zu ihrem eigenen Schutz, da Lara gern am Herd spazierengeht, vorzugsweise wenn ich koche, und Luna mir am liebsten beim Fleischschneiden ins Messer pratzeln würd. Oft bleibt mir wirklich nichts anderes übrig, als sie temporär aus der Küche auszusperren.
Wenn ein Raum ausgemalt wird, werden sie selbstverständlich auch für einige Stunden aus diesem verbannt, und auch bei Aktivitäten wie Vorhangnähen habe ich sie lieber nicht im selben Zimmer, und dabei geht es weniger um die Stoffe, die beschädigt werden könnten (das passiert ohnehin spätestens, sobald der Vorhang hängt

), sondern vor allem um Fäden, die gefressen werden könnten, und Stecknadeln, mit denen sie sich verletzen könnten.
Das sind allerdings Ausnahmesituationen, die von kurzer Dauer sind.
Ansonsten dürfen sie in alle Räume und es wurde auch schon in allen Räumen gekotzt: wenn ich Glück habe, auf einer leicht abwaschbaren Fläche. Allerdings wurde uns auch schon aufs Bett gekotzt (kein Problem - Bettwäsche/Tagesdecke ist waschbar) und auch schon auf das Ikea-Sofa (zum Glück gibt es dafür Wechselbezüge, habe ich alles beim Umzug schon mit eingeplant). Grausen tut es mir davor sowas von überhaupt nicht, im Gegenteil: Wenn eine Katze öfter kotzt, gilt mein erster Gedanke eher ihrer Gesundheit als meinen Möbeln vom Schweden.
Da graust mir viel mehr vor wirklich ekelhaften Dingen wie zB dem Flusensieb in der Waschmaschine, das in regelmäßigen Intervallen gereinigt werden muss, oder verstopften Abflüssen.
Und dass ich ihre Haare halt wirklich überall hab, verursacht mir zwar einen Mehraufwand an Arbeit im Haushalt, aber damit rechnet man als Katzenhalter ohnehin.
Es geht auch selten etwas kaputt, und das, obwohl wir seit 2 Monaten wieder ein temperamentvolles, seeeeehr neugieriges Katzenkind im Haushalt haben und Wettlaufen zwischen Minnie und den Großen zur Tagesordnung gehört
Bei uns dürfen sie auch am Esstisch sitzen, wenn wir essen - ich will sie von der Teilnahme an unseren Mahlzeiten nicht ausschließen, auch wenn es manchmal schwierig ist, unser Essen vor ihnen zu retten

Wenn wir Gäste haben, gibt es dieses Problem interessanterweise ohnehin nicht - da kommt wohl der Vorführeffekt zum Tragen und alle Katzen sitzen ganz brav um den Tisch herum, sogar ohne zu betteln
Vielleicht hab ich in dieser Hinsicht auch nur außergewöhnlich brave Katzen (glaub ich aber ehrlich gesagt nicht) oder im Gegenteil: Da ihnen ohnehin nahezu immer die gesamte Wohnfläche zur Verfügung steht und sie genügend Rückzugs- und Spielmöglichkeiten haben, kommen sie gar nicht erst auf die Idee, aus Protest etwas zu zerstören... (Und wenn, wärs auch wurscht - alles kann ersetzt werden und wirklich heikle Gegenstände wie zB meine wunderschönen Jugendstilsektgläser bewahre ich an einem für die Katzen unzugänglichen Ort auf.)
Fazit: Mir würden die Muzels leid tun, von einer relativ großen Wohnfläche nur wenig nutzen zu können, und ich nehme im Zweifelsfall lieber etwaige Kollateralschäden in Kauf.