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Epilepsie bei Katzen

Sabine

Hauskatze
Ich hab vor einiger Zeit mal alles was ich zum Thema Epilepsie gelesen habe und auch gehört habe und natürlich auch meine persönlichen Erfahrungen mit Gillian zusammengefasst und eine Art kleine Einstiegshilfe geschrieben.

Ich weiss ja leider selber wie es ist, wenn das eigene Tier plötzlich einen epileptischen Anfall hat, zuerst denkt man es stirbt vor den Augen und dann wenn man erkennt WAS es sein könnte, fühlt man sich immer noch hilflos.

Da ich den Beitrag damals fürs Tierheim Steyr Forum geschrieben habe, hab ich ihn nicht für für Katzen geschrieben sondern generell für Tiere (diese Erkrankung kann ja jede Tierart betreffen)
Also entschuldigt bitte, dass er zum einen Höflichkeitsforum und zum zweiten eher allgemein geschrieben ist, aber ehrlich gesagt hab ich grad keine Lust ihn umzuschreiben :rolleyes:
Noch was.. ich hab medizinische Fachbegriffe usw. weggelassen, weil es wirklich nur als Ersthilfe dienen sollte, ich weiss ja wie es mir selber ergangen ist als ich was von petit mal und grand mal gelesen hab. Es dauert halt bis man sich wirklich eingelesen hat in dieses Thema.
So hier jetzt aber mein kleiner Artikel, vielleicht ist er ja mal irgendjemandem behilflich:


Epilepsie bei Tieren

Viele von Ihnen werden sich jetzt sicherlich gefragt haben: Was? So etwas gibt es auch bei Tieren?

Ja diese Krankheit gibt es genauso bei Tieren.
Es gibt ebenso wie bei Menschen die primäre und die sekundäre Epilepsie
  • Die primäre Epilepsie:
    Sie wird vererbt und tritt erst ab ca. einem Jahr auf. Die primäre Epilepsie selber kann man nicht therapieren sondern lediglich die Symptome lindern bzw. beseitigen. Dies ist in vielen Fällen mit einer lebenslangen, strikten Medikamenteneingabe verbunden. Kann dadurch aber ganz gut in den Griff bekommen werden.
  • Die sekundäre Epilepsie:
    Diese Form wird durch körperliche Ursachen wie z.b. Tumor, Unfälle, Knochenbrüche, Entzündungen, Allergien (z.b. gegen Inhaltsstoffe des Futters, Zeckenmittel,..)… ausgelöst.
    Sobald die Ursache gefunden und erfolgreich therapiert wurde, hören auch die Anfälle auf.
Grundsätzlich sollte bei einem epileptischen Anfall das Tier einem Tierarzt vorgestellt werden und das Tier auch untersucht werden, um die Ursache für den/die Anfälle herauszufinden.

Die Anfälle selber können völlig unterschiedlich aussehen. Es gibt folgende Arten von Anfällen:

Typischer Krampfanfall: Das Tier fällt zur Seite und wird von Krämpfen durchgeschüttelt
Schlafanfall: Der Anfall kommt aus einem tiefen Schlaf heraus
Rennanfall: Die Tiere laufen wie besessen herum und rennen auch schon mal gegen Schränke

Es können auch Kombinationen aus diesen Anfallsarten vorkommen oder die Anfälle treten fast unbemerkt auf. Das Tier zuckt dabei nur mit den Ohren oder im Gesicht (auffällig dabei: die Pupillen sind stark vergrößert)
Es gibt auch Tiere die während sie laufen oder gehen einen Anfall bekommen, zur Seite fallen, kurz krampfen und danach sofort wieder aufstehen und weitergehen als ob nichts geschehen wäre.

Was können Sie tun, wenn Ihr Tier plötzlich einen Anfall bekommt?
  • Geräuschquellen abdrehen (Fernseher, Radio, Fenster schließen)
  • Raum abdunkeln
  • Ruhe bewahren, versuchen Sie so ruhig wie möglich zu bleiben. Reden Sie ev. ganz ruhig mit dem Tier
  • Sollte das Tier einen Rennanfall haben, nehmen Sie einen Wäschekorb oder Karton und stülpen Sie ihn über das Tier. So kann es sich nicht weiter verletzen.
  • Versuchen Sie nicht das Tier wachzurütteln oder ihm etwas zwischen die Zähne zu schieben, damit es sich nicht in die Zunge beissen kann. Während eines Anfalles hat das Tier sich NICHT unter Kontrolle und könnte zubeissen.
  • Notieren Sie während oder kurz nach dem Anfall alles was Ihnen wichtig erscheint (weiter unten finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Daten, die Sie notieren sollten)
  • Sorgen Sie nach dem Anfall für frisches Wasser und vor allem Futter (Nassfutter eignet sich dafür am besten) Es empfiehlt sich das Futter in mehreren kleineren Portionen zu reichen, damit das Tier nicht so schlingen kann. Sie sollten solange Futter nachreichen bis das Tier keinen Hunger mehr hat.
  • Sollte der Anfall nach 10 Minuten nicht vorbei sein, nehmen Sie bitte Kontakt zu einem Tierarzt auf bzw. fahren Sie mit dem Tier SOFORT zum Tierarzt. Es könnte sein, dass ihr Tier einen status epilepticus (Daueranfall bzw. viele Anfälle hintereinander) hat. Es besteht Lebensgefahr!

Um dem behandelnden Tierarzt einen Einblick geben zu können wie der/die Anfall/Anfälle ausgesehen hat/haben, um die richtige Behandlung wählen zu können, sollten Sie sich folgendes notieren:
  • Datum
  • Uhrzeit
  • Dauer des Anfalles (Am besten Uhr mit Sekundenzeiger griffbereit legen) Die meisten Anfälle dauern zwischen 30 Sekunden und 2 Minuten
  • Notieren Sie welche Art Anfall Ihr Tier hat (aus dem Schlaf heraus, Rennanfall,..)
  • Auf welcher Seite liegt das Tier?
  • Sind die Augen geöffnet? Wenn ja, sind die Pupillen stark geweitet?
  • Ist das Maul offen oder geschlossen?
  • Betrifft der Anfall den ganzen Körper? Oder z.b. nur den Kopf?
  • Hat das Tier Schaum vorm Maul? Oder speichelt?
  • Verliert das Tier während des Anfalles Urin und/oder Kot? Wenn ja, wie viel?
  • Gab es Anzeichen für den Anfall? Oder vermuten Sie eine Ursache?
Erschrecken Sie sich nicht, falls das Tier während oder kurz nach dem Anfall durch die Wohnung robbt und die Hinterbeine hinter sich herzieht (die Hinterbeine sind nur vorübergehend „gelähmt“)

Nach einem Anfall ist es typisch dass die Tiere erstmal die Wohnung neu erkunden, als ob sie nachgucken müssten, wo sie jetzt sind und ob eh alles noch da ist.
Lassen Sie das Tier in Ruhe gewähren und wundern Sie sich nicht, falls sie angepfaucht oder angeknurrt werden.
Ein Anfall ist SEHR anstrengend und die Tiere haben danach „Kopfschmerzen“ bzw. können für kurze Zeit nicht richtig sehen oder haben Muskelschmerzen von den Krämpfen und möchten daher in Ruhe gelassen werden.
Manche wiederum (kommt auch auf den jeweiligen Anfall an) kommen sofort nach einem Anfall und wollten gestreichelt und liebkost werden.

Da es meistens nicht bei einem Anfall bleibt, sollten Sie eine Art Tagebuch anlegen um einen Überblick über die Anfälle zu bekommen und um eventuelle Ursachen herausfinden zu können.

In diesem Tagebuch können Sie neben den genauen Beschreibungen der Anfälle, andere Auffälligkeiten notieren wie z.b.:
  • Vorangegangene Tierarztbesuche
  • Medikamentengabe
  • Wetter (sehr schwül, sehr heiß, Gewitter, sehr kalt, stürmisch,..)
  • Mondphasen (abnehmen, zunehmend, Vollmond, Neumond)
  • Besuch
  • Auffällige Geräusche (z.b. Feuerwerk)
  • Futter (Futtermarke und Geschmacksrichtung)
  • Tagesverfassung der Katze (sehr munter und verspielt, sehr ruhig, viel geschlafen,…)

In jedem Fall gilt, dass Sie bei auftreten eines derartigen Anfalles einen Tierarzt aufsuchen sollten und das Tier untersucht werden sollte, um herauszufinden ob es sich um die primäre oder sekundäre Epilepsie handelt.

Die Behandlung hängt von der Stärke und Häufigkeit der Anfälle ab. Treten im Jahr z.b. nur 3 – 6 Anfälle auf, sollte man versuchen mit Homöopathie unterstützend einzuwirken (bitte nicht selber „herumpfuschen“ sondern wenden Sie sich an einen richtigen Homöopathen)

Im Anschluß finden Sie noch Seiten im Internet, die sich mit Epilepsie bei Katzen beschäftigen:



Katzen:


www.mietzmietz.de/modules.php?name=News&file=article&sid=160
-> Gesundheit (links im Menü etwas weiter nach unten scrollen) -> Epilepsie


Allgemein:
hunde_katzen_epilepsie_forum.htm

28261
 

Sabine

Hauskatze
huch, erst jetzt gesehen.

danke @gysbab

Falls jemand was hinzuzufügen oder auszubessern hat, nur keine Scheu ;)
 

Leia

Hauskatze
ich kenn das bis jetzt nur von meiner rennmaus, bei ner katze muss das noch schlimmer sein!

meine maus, bekommt immer nur einen anfall, wenn ich sie draussen hab! ur schlimm!
 

Sabine

Hauskatze
da leider immer mehr Katzen an Epilepsie leiden schubs ich den Beitrag mal in die Höhe.

Ev. hilft er ja dem einen oder anderen..
 

*Suzanne*

Hauskatze
danke für den beitrag, ich hätt nícht gewusst was ich tun könnte, wenn das passiert....hoffentlich kommt es nie soweit!
 

Fiona...

Hauskatze
2 mal hab ich sowas miterlebt bei Hunden :cry: - es ist wirklich tragisch mitanzuschauen.
Und im ersten Moment weiß man nicht, was zu tun ist...die Beschreibung ist wirklich gut!
 

Sabine

Hauskatze
was mir grad auffällt, was ich vergessen hab zu schreiben:


Bitte Vorsicht bei Narkosen!!!! unbedingt den TA auf die Anfälle hinweisen.
Narkosen haben zwar immer ein Risiko, aber gerade bei Epileptikern ist das Risiko um einiges größer, dass sie die Narkose nicht überleben.

Hab davon gehört, dass einige sehr gute Erfahrungen mit der Inhalationsnarkose gemacht haben. Andere machen zuerst eine leichte Narkose und spritzen ggf. nochmal was nach.

Aber bitte weist den Arzt unbedingt darauf hin, dass eure Katze Anfälle hat und vermeidet OP´s bzw. wenn die Katze in Narkose gelegt werden muss, versucht ev. andere Eingriffe oder Untersuchungen die nötig sind, gleich mitmachen zu lassen.
 

Strawberry

Hauskatze
Der Hund von meinem Chef hat auch Epilepsie...
Das ist echt schrecklich mitanzusehen, wie er krampfartig auf dem Boden liegt und für die nächsten zwei Stunden nach dem Anfall gar nicht weiß was mit ihm geschehen ist und total fertig ist weil das alles super anstrengend ist.
 

niki_84

Hauskatze
hallo!!!

danke für die info!
habs mir im falle eines falles schon mal ausgedruckt!
hoffe nur, dass es nie dazu kommt . :rolleyes:
 
P

PerditaDurango

Guest
Unser kleiner Leopold leidet an der so genannten ideopathischen Epilepsie.
Wenn er einen Anfall hat, nehme ich eine Decke und decke ihn damit etwas zu, lege meine Hand leicht auf seinen Bauch und rede ganz ruhig auf ihn ein.
Schalte sofort erdenkliche Lärmquellen aus, dämpfe das Licht, bis er zum jammern anfängt, dann weiß ich, der Anfall ist vorbei.
Dann wisch ich ihm den Speichel weg und er will sofort innig schmusen.
Dann geht er verwirrt durch die ganze Wohnung als ob er sich gar nicht auskennen würde, und dann isst er immer ordentlich, danach schläft er dann ein.
Für den Notfall haben wir eine Valiumspritze im Schrank, falls ein Anfall länger als gewohnt dauert, müssten wir die verabreichen.
 

Sabine

Hauskatze
ok seh erst jetzt grad, dass du den Thread schon gefunden hast.. trotzdem schupf ich mal in die Höhe.
 

babserl

Hauskatze
...leider sind auch die tiere nicht von dieser schrecklichen "erkrankung" befreit!

mein stitchi musste leider aufgrund der heftigen anfälle nach nur wenigen tagen eingeschläfert werden - auch die versetzung in den tiefschlaf half nichts!!

er hatte sich selbst, aufgrund der zahlreichen anfälle, fast alle krallen ausgerissen, auf der hinterpfote war durch die immensen kräfte die sie entwickeln die pfote bis auf den knochen offen - wir konnten den knochen erkennen :-( - und den unterkiefer abgebrochen.

das schreckliche daran ist ja, dass es keine "vorwarnung" gibt....die anfälle kommen ja von heute auf morgen....aus dem nichts!!
 

Susisnowflake

Hauskatze
Hallo ihr Lieben,

mein 2jähriges Katerchen wurde heute auf Epilepsie getestet, morgen bekomme ich das Ergebnis - Zweifel bestehen aber keine mehr.

Ich würde gerne Kontakt mit anderen Epi-Katzenhaltern aufnehmen da ich an Wissen noch relativ "nackt" bin.

Etwas betröppelte Grüße

Susi
 
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