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Katze als Todesengel

maho

Hauskatze
MAHO WOW Bekomm jetzt grad eine gänsehaut...:mellow:

Ich kriege Gänsehaut wenn meine Mama davon träumt - das ist echt schlimm, denn sie ist dann natürlich auch total fertig und ich mit, wenn sie davon erzählt....

..... die Dinge die ich wahrgenommen habe waren ja größtenteils recht harmlos, trotzdem hats mich danach in Angst versetzt..... also ich wäre als Seherin oder wie auch immer nicht zu gebrauchen, denn ich würde das auf Dauer nicht aushalten.....Ich war jedes Mal echt froh, wenn die Kinder auf der Welt waren und der Spuk vorbei war....

Es gab auch 2 Erlebnisse - das erste bereitet mir noch immer Gänsehaut wenn ich daran denke, weil ichs einfach nicht mit meinem Verstand erklären kann --- das 2. denke ich war irgendwie Intuition (oder wie ich es formulieren soll)....

Mein Großer (jetzt bereits 18) verdankt sein Leben dem "Telefonläuten" --- ich hab die erste Zeit ja bei meinen Eltern gewohnt..... eines Abends läutete das Telefon, aber es war niemand dran als meine Mama abhob und im gleichen Zuge hörten wir den (damals) Kleinen röcheln, wir liefen zu ihm, er war schon ganz blau..... ein paar Minuten später wäre es wahrscheinlich zu spät gewesen und er wäre erstickt..... ich war fertig....dann ein paar Wochen später als alles ausgestanden war und wir wieder vom KH zurück waren, hab ich dann überlegt und bei der Telekom angerufen und erklärt worum es ging, weil ich mich beim Anrufer trotzdem bedanken wollte....die Frau wollte mir zuerst gar keine Auskunft geben, ich hab dann zu ihr gesagt, wenn sie mir nicht sagen will wer angerufen hat, dann solle sie bitte so gut sein und in meinem Namen dem Anrufer meinen Dank aussprechen - die Telefonkosten soll sie einfach bei der nächsten Rechnung dazu rechnen.... sie hat dann einen Augenblick gar nichts gesagt .... dann meinte sie: " Frau..... es hat bei Ihnen an dem Tag um diese Uhrzeit niemand angerufen!"
Ich war so geschockt, später hab ich geheult, vor Schock/Erleichterung - keine Ahnung....
Bei meinem Sohn wars ein sehr schwerer Fieberkrampf, der Notarzt hat 20 Minuten gebraucht bis der Kleine wieder da war.... es folgten noch 2 weitere in der Art - immer wieder mit so langer Bewusstlosigkeit ... von da an wurde der Kleine von uns keine Minute mehr aus den Augen gelassen - gekrampft hat der nämlich schon bei 37,1 Grad - also hat mans gar nicht gemerkt wenn er Fieber hatte... er war auch im Vorfeld bevor er die Krämpfe bekam nicht mal krank - für uns wars damals schon ein Alarmsignal wenn der sonst lebhafte Bub mal ein paar Stunden ruhiger war ...

Bei meiner Tochter hab ich auch ein ähnliches Erlebnis als sie etwa 4 war....

Am Ostersonntag klagte sie über heftige Bauchschmerzen und als sie Fieber bekam bin ich mit ihr ins KH ---- Blinddarmreizung, ein paar Tage stationär mit Infusionen, dann wars ausgestanden.... die Kleine klagte in der nächsten Zeit immer mal wieder, doch es war nie arg.... außer an einem So, so etwa 2 Monate später - da bin ich dann zum Hausarzt mit ihr weil der gerade Wochenenddienst hatte --- wieder nichts Aufregendes... am Mi wurden die Schmerzen doch ärger, aber auch nicht so extrem - trotzdem ab in die Kinderklinik, denn als normal empfand ich das nicht mehr - Untersuchung - nicht tragisch.... Töchterchen hatte aber wieder Bauchweh, trotzdem ab nach Hause.... Donnerstag klagte sie überhaupt nicht... in der Nacht auf Fr bin ich aufgeschreckt, schweißgebadet, hatte das Gefühl als hätte mir jemand die Luft abgedrückt... ich war so fertig, dass ich nicht mehr geschlafen habe - dann war da das beklemmende Gefühl- ich wurde statt ruhiger immer unrunder und wusste nicht was los war - war wie eine Pankikattake oder wie man das beschreiben soll... In der Früh hatte meine Tochter wieder Bauchweh.... ich war übernächtigt und dann hats mir gereicht --- wieder in die Kinderklinik, wieder alle Untersuchungen - nicht auffällig -- Infusion und wieder Beobachtung... als ich zu Mittag die OÄ getroffen habe hab ich nochmals mit ihr gesprochen und gefragt ob es denn keinen Sinn mache zu operieren, da diese Reizungen ja immer wieder auftreten....sie hat sich die Befunde angesehen und gemeint, diese seien nicht aufregend.... Am NM kam diese OÄ dann zu mir und meinte, sie könnten meine Tochter heute noch operieren, da das Ärzteteam da wäre, weil ein kleiner Junge ebenfalls eine solche OP hätte.... ich war natürlich einverstanden - sie hat mir dann alles erklärt- ich hab noch gefragt wie lange das dauern würde - sie meinte so ca. eine halbe Stunde.....ich hab dann vorm OP auf meine Tochter gewartet, es verging eine halbe Stunde, eine Stunde und plötzlich wieder diese Angstgefühl, diese Beklemmung die ständig ärger wurde.... nach 1,5 Stunden war ich die Person Angst pur....nach etwa 2 Stunden kam die OÄ zu mir - sie meinte, dass meine Tochter einen perforierten Blinddarmdurchbruch hatte und es 5 vor 12 war (sagte sie wortwörtlich).... ich hab das gar nicht richtig mitgekriegt oder ihre Aussage verstanden - in mir war da noch einfach diese schlimme Angst.... Am nächsten Tag hat mich die Ärztin noch einmal zu sich geholt und da hat sie ihre Worte wiederholt und gemeint " Frau.... ich glaube sie haben gestern gar nicht verstanden was los war".... musste ich auch zugeben.... sie hat mir das dann erklärt.... Sie hat mir auch gesagt, dass es 12 Stunden später sehr schlecht ausgesehen hätte....
Ich glaube ich habe erst da bzw. erst viel später kapiert, dass es ein purer Zufall - vielleicht auch meine Hartnäckigkeit war, dass sie lebt..... gerade wo der Vorfall wieder an einem Wochenende war und da normalerweise nicht mehr operiert worden wäre - der erste Arzt, der sie am MI untersucht hat, war dann sogar bei mir und hat sich entschuldigt.... nur was hätte er sehen können, wo damals nichts zu sehen war, wo es keine Entzündungswerte im Blut gab.... es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt....Befunde alleine sagen wirklich nicht immer alles aus.... ich bin so froh und dankbar, dass wir Glück hatten --- vielleicht sind die Ärzte noch sensibler geworden, denn selbst die OÄ meinte, dass dies in ihrer langen Dienstzeit der erste Fall in der Art war....

Das sind echt Dinge, die einem durch und durch gehen - gerade als Mutter....für mich in der Form eigentlich nicht erklärbar - gerade das Telefonläuten, das sowohl meine Eltern als auch ich eindeutig gehört haben....
 

DieStachelbeere

Hauskatze
@maho: das mit dem Telefonläuten unterschreib ich dir sofort. Ich höre oft mein Telefon läuten - oder spüre es (wenn ichs eingesteckt hab - lautlos - Vibrationsalarm) ... Ich stehe still da - GANZ STILL - in meiner Hosentasche vibrierts (haha NEIN nicht das was ihr denkt). Ich denk mir "Hey, Schatzi hat zurückgeschrieben!" schau drauf - nichts. Keine Nachricht, kein Anruf, keine Nachricht die ich weggedrückt hab. Wobei ich mir zu 10000% sicher bin, dass das Ding vibriert hat.
Ich hör auch sehr oft in der Schule meine Katzen miauen. An solchen Tagen komm ich dann nach Hause und finde die Haare büschelweis herumliegen - wieder mal gerauft :(

Und ich hab auch den Tod von meiner Oma "vorausgesehen" ... Ich wusste kein Datum (bzw. keine Zeitspanne), wann es passiert. Aber ich wusste, dass es passiert. Ich hab kurze Zeit davor immer wieder davon geträumt, hab im hellwachen Zustand solche "Eingebungen" gehabt, dass sie bald stirbt. Ich hab das meinem Papa immer erzählt und er hat gemeint "Die Oma stirbt nicht! Die is gesund!!" ... 2 Wochen nach dem ersten Traum darüber war sie tot ...

Ich glaub daran, dass man, wenn man sehr sensibel ist, solche Dinge im Vorfeld spürt bzw. spüren kann. Ich habs am eigenen Leib erlebt und ich glaubs jedem, der mir das erzählt.
 

sea

Hauskatze
Faszinierende Geschichten habt ihr zu erzählen! Total spannend und gut für Gänsehaut!

Ich glaube, jeder hat solche 'Gaben' in sich, nur nicht jeder hört/ schaut darauf. Ich denk, da muss man schon auf eine gewisse Art feinfühlig sein :)

Ich selbst habe da auch 2 Geschichten:

Vor etwa einem jahr fings bei mir an mit komischen Träumen - träumte fast jeden Tag davon, dass mir meine Zähne herausfallen und ich Würmer im Mund habe (bäh :( ). Irgendwann ließ mir das keine Ruhe mehr und ich habs meiner Mum erzählt... die hatte ein ururaltes Traumdeutungs-Buch daheim, das schon auseinanderfiel. Darin sah ich nach und es kam "Todesfall in der Familie" heraus. Hat mich nicht soo erschrocken, denn zuerst glaubte ich nicht so ganz an sowas. Träumte nach wie vor davon, jedoch nichtmehr so oft, darum legte ich das Thema beiseite.
Etwa 1, 2 Monate darauf starb eine Tante von mir - da fiel mir das ganze erst wieder ein und irgendwie ist das dann schon ein komisches Gefühl.

Und bei einer guten Freundin blieb im Zimmer die Uhr genau zu de Zeitpunkt stehen, als ihre oma starb. Sie fühlte sich zu ihr sehr verbunden, die Uhr hat sie nichtmehr in betrieb genommen und bewahrt sie als andenken an ihre Oma auf. Zufall?

Und klar hat man auch hin und wieder so Eingebungen/ Vorahnungen bevor irendwas nicht so gutes passiert... habe ich aber schon von vielen leuten so gehört :)

Achja: Zurück zum eigentlichen Thema :D
"Todesengel" find ich für diese Katze nicht wirklich passend... sie hat ja eher eine Begleitfunktion und ist nicht dran schuld,d ass die alten menschen sterben :/...
Ich selbst fände es im Sterbebett auch total schön, wenn ich ein Tierchen bei mir hätte - ich denke, es gibt etwas sicherheit, wenn ein Vierbeiner in so einem Moment bei einem ist. Was ich nicht wollen würde, wäre, wenn Menschen anwesend wären...
 
Zuletzt bearbeitet:

Virus

Hauskatze
Auch zum Offtopic..

mein Opa ist 1994 gestorben - meine Mutter hat mir im Vorjahr erzählt dass es an dem Tag sehr sehr komisch war. Wir wollten eigentlich meinen Opa im Spital besuchen (Lungenkrebs) und 2 Stunden bevor wir dort sein wollten klingelte das Telefon. Meine Mutter hat abgehoben und hat nur ein weinen gehört - auf Fragen wer da ist, und was los ist kam keine Antwort. Sie hat dann rumtelefoniert, oma, tanten ob sie jemand angerufen hat - niemand wars. Eine halbe Stunde später kam der Anruf, dass mein Opa gestorben ist.


Tiere sind sehr sensibel - wie oft hat man schon gelesen, dass Tiere durch eine Vorwarnung schon Leben gerettet haben. Todesengel würde ich sie auch nicht nennen. Ich könnt mir vorstellen, dass auch Menschen spüren, wann ihre Zeit gekommen ist - und da würde ich mich über tierische Gesellschaft freuen.
Als Kind hatte ich einen "Gassi-Geh-Hund" hab sie 2mal täglich abgeholt, und bin stundenlang mit ihr unterwegs gewesen. Eine sehr gutmütige Hündin. Und eines Abends sind wir wieder spazieren gegangen - und als schon Richtung nach Hause gegangen sind, blieb sie plötzlich stehen, und hat einen Mann angeknurrt und angebellt der an einer Wand lehnte. Ich hab den Hund noch nie so erlebt. Davor nicht, und danach auch nie wieder. Und ich bin mir sicher, dass ich ohne Hund ein Problem gehabt hätte.

Und bei unseren Katzen ist es auch witzig - wenn mein Mann und ich streiten - und es muss nicht mal lauter werden - versuchen Ginger und Virus immer zu vermitteln - die beiden wechseln sich ab. Ist dann so, dass Virus zb zu mir kommt, eine Minute bei mir bleibt, schmusen will - und dann zu Sascha wandert - dort auch eine Minute bleibt, schmusen will ;) Ich find das immer so süß :wub:
Oder wenn ich grantig vom Büro heimkomme - Virus sitzt sofort auf mir drauf und geht erst wieder wenn ich wieder "runter gekommen" bin. Er ist duch seine Blindheit wahrscheinlich noch sensibler.
 

Schaf20

Energiebündel
Hallo!

Also mein Freund arbeitet auch auf einer Bettenstation im Altenheim und hat dadurch natürlich auch viele Demenz PatientInnen dabei! :)

Auch sie haben eine Katze! Und auch diese Katze macht den Schwestern & Pflegern Angst. Sie sitzt teilweise vor dem Aufbewahrungsraum und starrt hinein als wenn sie etwas sehen würde!

Ich glaube schon daran, dass Katzen sehr früh sehen, wenn Menschen kurz vor deren Tod stehen! Das liegt an der Feinfühligkeit und daran, dass wir Menschen es übersehen!

Die Leute unter euch die schon einmal einen Tod in der Familie hatten und bis zum Ende da waren werden im Nachhinein auch Dinge bemerken!

So war es bei meiner Oma. Sie hatte einen Schlaganfall und starb eine Woche darauf an hohem Fieber und den Folgen. Meine Oma war nicht die gepflegteste - Sie konnte auch wahrscheinlich gar nicht mehr soo wie es junge Menschen können - aber Sie hatte plötzlich schöne seidige Haare, eine wunderschöne Haut...

Auch kenne viele von euch das letzte Aufbahren vor dem Tod... Wo man denkt -die Menschen erholen sich wieder und dann ists mit einem Schlag doch zu Ende...

Mein Freund berichtet mir immer wieder von mamorierter Haut die die alten Leute bekommen - wenige Stunden/Tage später sind sie für immer gegangen!

Und weil vorhin jemand sagte, dass sie noch die ganzen Angehörigen anrufen würde: mein Freund hat viele Menschen auf der Station, die können nicht einmal mehr alleine Essen, aufstehen... das Gehirn hat scheinbar total abgebaut... können sich nicht einmal mehr von alleine drehen! Diese Menschen bekommen nicht einmal mehr Besuch - und wenn dann vl 3 Mal im Jahr für 30 Minuten... :heul:Traurig aber wahr!

Viele sind nicht einmal mehr in der Lage Angehörige zu Informieren...
Da ists dann doch irgendwie seeliger wenn wenigstens ein treuer Freund dich bis in die letzten Stunden begleitet... Ich wäre auch froh, wenn ich Tiere um mich hätte... Sie nehmen dir den Kummer, die Schmerzen, die Angst... sind bester Freund und Wegbegleiter...
 

"Sheila"

Hauskatze
Mein Freund berichtet mir immer wieder von mamorierter Haut die die alten Leute bekommen - wenige Stunden/Tage später sind sie für immer gegangen!

Das stimmt auch, meine Oma starb am 31.12.2009 also noch nicht lange her und die Pflerger hatten auch von der marmorierten Haut erzählt
 

maho

Hauskatze
Und weil vorhin jemand sagte, dass sie noch die ganzen Angehörigen anrufen würde: Viele wollen vor dem Ende nochmals alles ins Reine bringen --- Menschen die das nicht gemacht haben, verlassen diese Welt sehr schwer und sterben meist viel viel schwerer... mein Freund hat viele Menschen auf der Station, die können nicht einmal mehr alleine Essen, aufstehen... das Gehirn hat scheinbar total abgebaut... können sich nicht einmal mehr von alleine drehen! Diese Menschen bekommen nicht einmal mehr Besuch weil die Angehörigen nicht checken, dass, wenn sie sich nicht mehr bewegen können andere Sinne in den Vordergrund kommen (Laien wissen das auch nicht besser - da ist jede einzelne Pflegekraft gefordert Aufklärung zu betreiben...) --- selbst wenn sie nichts mehr sagen können, blind sind, so spüren sie wirklich sehr viel - und wenn dann vl 3 Mal im Jahr für 30 Minuten... das ist eh schon viel --- da gibts noch schlimmere Fälle .... die älteren Menschen warten, gehen zur Tür, starren hinaus und niemand kommt das ganze Jahr... schlimm wirds zu Weihnachten.... da kommen wenigstens meist die, die zumindest einmal im Jahr kommen.... und wenn dann bei denen niemand kommt, dann wirds für die ganz schlimm.... :heul:Traurig aber wahr! Leider sind das keine Einzelfälle.....
Manche Angehörige kommen auch um das Taschengeld der Angehörigen abzuholen... die zu Pflegenden checken das oft nicht und wenn kein Sachwalter da ist, so ist es schwierig.....

Viele sind nicht einmal mehr in der Lage Angehörige zu Informieren... aber viele Leute warten - auch wenn sie sich nicht mehr äußern können ---- der "Spürsinn" bleibt den meisten ziemlich lange erhalten....
Da ists dann doch irgendwie seeliger wenn wenigstens ein treuer Freund dich bis in die letzten Stunden begleitet... Ich wäre auch froh, wenn ich Tiere um mich hätte... Sie nehmen dir den Kummer, die Schmerzen, die Angst... sind bester Freund und Wegbegleiter...
Es ist allgemein sehr wichtig, dass man schon als junger Mensch bzw. zeitlebens nicht alles "hineinfrisst" --- es ist enorm wichtig, dass man mit sich und der Umgebung im Reinen ist --- man weiß nie wann die Zeit des Abschieds kommt..... mittels Validation kann man dementen Menschen diverse Phasen erleichtern, damit sie mit Dingen die sie nie ins Reine gebracht haben, abschließen können....

Sehr schwer gehen auch solche Menschen / vor allem Frauen von dieser Welt die in jungen Jahren den Krieg erlebt haben und vergewaltigt wurden --- Vergewaltigungen waren/sind ein Tabuthema und damit können Demente ältere Menschen meist nicht umgehen....die gehen auch oft nicht von dieser Welt wenn männliche Angehörige im Raum sind und "suchen" sich ihre eigene Sterbezeit (z.B. wenn die Angehörigen kurz raus gehen)....
 

Guinevere

Hauskatze
ich hab auch schon von Oskar gehört und sogar schon mal einen Bericht im TV über ihn gesehen. Und ihr habt alle vollkommen Recht, er ist kein Todesengel. Er spürt einfach, wenn ein Mensch ihn braucht.

Ich bin selber momentan in einer Situation, wo mir unsere Tierleins sehr helfen. Ich pflege gemeinsam mit meiner Mutter meinen demenzkranken Onkel nach seinem Schlaganfall. Mein Onkel hat einen Hund. Dieser Hund weiß genau - und das schon lange bevor's eintrifft - wann mein Onkel wieder zu "spinnen" und "halluzinieren" beginnt. Wenn's so weit ist, erkennt mein Onkel sein eigenes Haus nicht mehr, will die Möbel (die er allerdings erkennt) "raustragen und auf's Schiff verladen". Das ist dann immer eine recht stressige Zeit für meine Mutter und mich.

Der Hund allerdings verzweifelt dann fast. Er macht sich unfassbare Sorgen, schaut, dass weder meine Mutter, noch ich uns zu weit vom Onkel entfernen, stellt sicher, dass wir ihm helfen.

Inzwischen seh ich's am Blick vom Hund, wann's für uns wieder ein anstrengender Abend wird. Ich muss sagen, das hilft uns sehr, wenn wir darauf vorbereitet sind.

Ein Hoch auf die Sensibilität unserer Tiere!
 

maho

Hauskatze
ic

Ich pflege gemeinsam mit meiner Mutter meinen demenzkranken Onkel nach seinem Schlaganfall. Mein Onkel hat einen Hund. Dieser Hund weiß genau - und das schon lange bevor's eintrifft - wann mein Onkel wieder zu "spinnen" und "halluzinieren" beginnt. Wenn's so weit ist, erkennt mein Onkel sein eigenes Haus nicht mehr, will die Möbel (die er allerdings erkennt) "raustragen und auf's Schiff verladen". Das ist dann immer eine recht stressige Zeit für meine Mutter und mich.

Wichtig ist, dass der Onkel das Gefühl bekommt, dass er ernst genommen wird --- für ihn ist in dieser Phase genau das Realität, was er tun möchte --- ihr dürft auf keinen Fall dagegen sprechen, denn das schaukelt die Situation total hoch - der Onkel ist auf 180ig und ihr seid fertig weil ihr ihm erklären möchtet weshalb das nicht geht.... Erklärungen, gut zu reden sind in dieser Phase mehr oder minder sinnlos....

Lasst euch auf dieses (für euch dumme) Gespräch ein... fragt gezielt aber einfach nach (ganz einfache Fragen stellen, aber keine Fragen bei denen er sich rechtfertigen muss, sonst fühlt er sich persönlich angegriffen, seine Autorität untergraben)...., gebt ihr ihm das Gefühl, dass er ernst genommen wird und erzählen darf ohne dass ihr sofort abblockt weil ihr euch das nicht mehr anhören könnt, dann fühlt sich der Onkel verstanden und die Situation wird für alle entspannter.... ihr müsst euch Zeit für ein solches Gespräch nehmen und nicht auf Nadeln sitzen --- Demente spüren das sehr genau...

Nur einfache Fragen zum Thema stellen - sogenannte Entscheidungsfragen, die nur mit ja oder nein zu beantworten sind oder wo ihr eben die Antworten vor gebt und er nur "so oder so" antworten muss....

Wisst ihr vielleicht weshalb es gerade ein Schiff ist, auf dem er die Möbel verladen möchte? Ist er in jungen Jahren gerne gereist oder konnte er sich es sich nicht leisten und wars ein unerfüllbarer Traum?... die Sachen, die im Alter zum Vorschein kommen (bei Demenz) sind meist Dinge, die in jungen Jahren nicht erfüllt worden sind, oder die negative Erfahrungen mit sich brachten, die die Menschen einfach nie verarbeitet haben - zum Teil auch weil sie mit niemanden darüber gesprochen haben bzw. es auch nicht tun hätten können.... bei Frauen sind das vermehrt Vergewaltigungen in Kriegszeiten, unerfüllte Liebe weil die Eltern zu einer Heirat mit einem anderen gedrängt haben..... bei Männern sinds auch oft Kriegserlebnisse oder unerfüllte Dinge weil sie z.B. schon früh Verantwortung für eine Familie übernehmen mussten....oft sinds wirklich Dinge wo Laien denken - "die hätten ja nicht müssen" - doch früher war der Gehorsam den Eltern gegenüber das 1. Gebot und dementsprechend haben die in jungen Jahren oft gehandelt obwohl sie auch das damals anders gewollt hätten....
Oft sind nur kleinere Erlebnisse über die die Menschen nie hinweg gekommen sind und die im Alter, gerade bei Demenz, dann extrem in den Vordergrund kommen....

So - nun zurück zu den Fragen die ihr stellen könnt - wirklich nur einfache Fragen: der Vordergrund ist das Schiff - das scheint für den Onkel sehr wichtig zu sein.... lasst ihn vom Schiff erzählen und stellt nur hin und wieder Zwischenfragen - wenn er das Gefühl hat ihr hört zu, so kommt er sicher schnell runter....

1) Ist das ein Frachtschiff oder Personenschiff
2) Ist es ein großes oder kleines Schiff
3) Ist das Schiff schwarz oder weiß
usw....

Nehmt euch die Zeit, helft ihm dabei gewisse Dinge zu verarbeiten, denn dann kommen diese Dinge nicht mehr so in den Vordergrund.... wiegelt ihr ab, so werden die Phasen/ Intervalle zwischen den Phasen immer kürzer und ihr könnt selbst früher oder später nicht mehr....



Der Hund allerdings verzweifelt dann fast. Er macht sich unfassbare Sorgen, schaut, dass weder meine Mutter, noch ich uns zu weit vom Onkel entfernen, stellt sicher, dass wir ihm helfen. Er kann natürlich nicht verstehen, weshalb sich sein Herrchen emotional anders verhält....

Inzwischen seh ich's am Blick vom Hund, wann's für uns wieder ein anstrengender Abend wird. Ich muss sagen, das hilft uns sehr, wenn wir darauf vorbereitet sind.

Ein Hoch auf die Sensibilität unserer Tiere!

Es gibt im guten Buchhandel diverse Fachbücher für Angehörige, die die Pflege bei Demenz unterstützen bzw. wo sich die Angehörigen Informationen holen können um verstehen zu lernen was da in den Dementen so vorgeht.... In Städten gibt es auch Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige...

Vielleicht holt ihr euch wirklich Hilfe, denn das macht es für euch leichter/ der Alltag wird um vieles leichter ---- einen dementen zu pflegen ist äußerst schwierig für Laien und irgendwann sind die Laien mit den Nerven fertig....

Der Umgang mit Dementen braucht Zeit --- es geht nicht von heute auf morgen....
 
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